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Unwetter: Strom- und Zugausfälle, angespülte Seesterne – Sturm wirbelt Deutschland durcheinander

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Der Sturm hält Deutschland im Griff: Unter anderem wehten in Rheinland-Pfalz mehrere Buswartehäuschen weg. Der Überblick.

Über großen Teilen Deutschlands stürmte es am Dienstagabend. Es gab mehrere Verletzte und Einschränkungen auf den Straßen und Schienen. Eine erste Bilanz:

  • Bahnverkehr im Norden ausgebremst: Die ICE-Strecke Hamburg-Berlin wurde gesperrt. Bei Dergenthin zwischen Ludwigslust und Wittenberge sei ein Baum im Gleis, teilte ein Bahnsprecher mit. Deshalb würden die ICE-Züge zurückgehalten. Wegen witterungsbedingter Beeinträchtigungen in Schleswig-Holstein sei der Zugverkehr stark beeinträchtigt, teilte die DB im Internet mit. “Bitte rechnen Sie mit einer Reisezeitverlängerung bis zu 90 Minuten.” Unter anderem die Züge zwischen Hamburg-Altona und Westerland auf Sylt fahren demnach mit reduzierter Geschwindigkeit. Andere Verbindungen wurden eingestellt. Für den Dienstagmorgen warnte die Hamburger Innenbehörde vor einer Sturmflut.

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  • Autofahrer in Niedersachsen verletzt: Ein 60-Jähriger ist bei Elsfleth in der Wesermarsch durch einen umstürzenden Baum lebensgefährlich verletzt worden. Der Baum traf den Mann am Kopf, wie die Polizei mitteilte. Der Autofahrer war aus Richtung Brake kommend auf der Bundesstraße 212 unterwegs gewesen, als ein Baum auf die Motorhaube stürzte. Der 60-Jährige hielt an, stieg aus und wurde von einem weiteren umstürzenden Baum erfasst. 
  • Bahnverkehr in NRW beeinträchtigt: Zahlreiche Strecken seien nicht mehr befahrbar, weil umgestürzte Bäume Oberleitungen beschädigt hätten, teilten Bahnunternehmen über das Portal Zuginfo.NRW mit. Teils organisierten die Unternehmen Schienenersatzverkehr. Im Fernverkehr gab es Umleitungen und Verspätungen etwa zwischen Köln und Aachen sowie Köln und Düsseldorf, sagte eine Sprecherin der Bahn. 

Sehen Sie live, wo gerade Sturmböen auftreten

Die untenstehende interaktive Karte zeigt, wo gerade Böen auftreten. Darüber hinaus kann man über den Zeitstrahl unten in der Grafik auch die Vorhersage für einen späteren Zeitpunkt abrufen. Oben rechts kann die dargestellte Ebene auf beispielsweise Gewitter umgestellt werden. 

Wetter Karte Windy 

Bereitgestellt wird der Service von Windy.com. Die Macher nutzen für ihre Darstellungen und Vorhersagen das Modell vom “Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage”.

  • Buswartehäuschen in Rheinland-Pfalz weggeweht: Weil ein Sturm vier Holz-Bushäuschen im rheinland-pfälzischen Hermeskeil (Kreis Trier-Saarburg) einen Abhang hinunter geweht hat, sind drei Menschen verletzt worden. Zwei Schwerverletzte seien in umliegende Krankenhäuser gebracht worden, teilte die Polizei in Trier mit. Weitere Details zu den Opfern waren zunächst nicht bekannt. Es seien Personen in den Holzbuden mitgerissen worden, hieß es.
  • Autobahn 560 gesperrt: Teile einer Schallschutzmauer seien zwischen den Anschlussstellen Hennef West und Hennef Ost auf die Straße geweht worden. Die Sperrung könnte sich noch bis in die Nacht ziehen, sagte ein Polizeisprecher.
  • Stromausfälle im Saarland: Eine Frau ist im saarländischen St. Ingbert schwer verletzt worden, als ein Baum während eines Sturms auf ihr Auto stürzte. Wegen des stürmischen Wetters habe es in mehreren Orten im Saarland zudem Stromausfälle gegeben, teilte das Innenministerium in Saarbrücken mit. Ein Zug habe im Landkreis St. Wendel wegen einer beschädigten Oberleitung nicht fahren können.
  • Seesterne angespült: Am Sylter Weststrand stoßen Spaziergänger aktuell auf eine unüberschaubar große Zahl von zumeist jungen Seesternen. Die Tiere wurden ans Ufer gespült und verenden dort. Nach Informationen aus der Nationalparkverwaltung werden die meist einjährigen Seesterne massenweise vom Untergrund – wie etwa Muschelbänken – losgerissen, wenn das Meer von Sturm stark aufgewühlt ist. Auf sandigem Untergrund können sie sich demnach nicht halten und landen auf dem Strand. Dieses Phänomen wiederhole sich regelmäßig und sei völlig normal.

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