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Proteste von Veganern: Veganes Restaurant setzte seine Hoffnung auf Fleisch – und muss doch schließen

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Aus finanzieller Not entschloss sich ein veganes Restaurant in Los Angeles dazu, auch Fleisch anzubieten. Es folgten Proteste von Veganern – und das Aus für das Lokal.

Der Aufschrei war groß, als das Sage Vegan Bistro im vergangenen Frühling eine einschneidende Änderung verkündete: Man werde das Konzept und damit auch den Namen ändern, verkündete Mollie Engelhart, Küchenchefin des Restaurants in Los Angeles. Fortan solle in dem eigentlich veganen Lokal auch Fleisch angeboten werden, der Laden deshalb in Sage Regenerative Kitchen & Brewery umbenannt werden.STERN PAID 28_24 Ökobilanz 18:10

Als Grund gab Engelhart finanzielle Schwierigkeiten an. Das Restaurant kämpfte ums wirtschaftliche Überleben, von der Erweiterung der Speisekarte um tierische Produkte erhofften sich die Betreiber neue Kunden. Dieser Hoffnung fiel das rein pflanzliche Angebot, von dem Engelhart bei der Restauranteröffnung 2011 so überzeugt gewesen war, zum Opfer.

Veganes Restaurant hofft auf Kunden durch Fleischgerichte

Was folgte, war ein wahrer Spießrutenlauf – und keineswegs die finanzielle Erholung, auf die Engelhart und ihr Ehemann Elias Sosa gebaut hatten. Die Entscheidung, auch Fleisch anzubieten, wurde von Veganern und Tierschutzorganisationen mit vehementen Protesten aufgenommen.

Neben Spiegeleiern kamen auch Rindfleisch und Bison auf die Speisekarte. Zwar versicherte Engelhart, sie werde auf “hochwertiges Eiweiß von hochwertigsten, moralisch einwandfreien und regenerativen Farmen” achten. Das konnte die wütenden Veganer jedoch nicht milde stimmen. Die Tierschutzorganisation Peta warf ihr vor, sie wolle den Eindruck erwecken, die von ihr verwendeten tierischen Produkte seien ethisch unbedenklich und umweltfreundlich. Engelhart begehe “Verrat an den Tieren”. Vegane Influencer traten einen Sturm der Entrüstung los, vor dem Restaurant versammelten sich Demonstranten, im Internet hagelte es miserable Bewertungen.Vegantag 16:21

Ein “trauriger Sieg” für radikale Veganer

Ein Dreivierteljahr lang musste Mollie Engelhart viel aushalten. Sie und ihr Mann verkauften sogar ihr Haus, um an Geld zu kommen. Dafür belohnt wurde sie zumindest aus wirtschaftlicher Sicht nicht. Bereits seit Beginn der Corona-Pandemie war ihr Restaurant nicht mehr profitabel, auch die Umstellung auf nicht-vegane Speisen konnte den Abwärtstrend nicht stoppen. 

“Ich dachte, wir könnten vielleicht mein Restaurant und meine Leidenschaft für regenerative Landwirtschaft verbinden”, sagte sie dem Portal “Eater”. Doch ihre Hoffnung wurde enttäuscht. “Wir befinden uns jetzt in der gleichen Situation wie damals. Wir sind tief verschuldet, können die Gehälter und offene Rechnungen nicht mehr bezahlen”, erklärte Engelhart.

Am Sonntag musste das Restaurant in Los Angeles dann schließen. Engelhart sprach von einem “traurigen Sieg” für radikale Veganer und fragte: “Was kommt hierhin, das besser sein wird für die Tiere, die Landwirtschaft und die Gesellschaft?”

Quellen: Sage Regenerative Kitchen & Brewery auf Instagram, “Eater”, “Los Angeles Times”

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