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Dreikönigsverein: Gauck: Ukraine mit Waffen unterstützen

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Zum zweiten Mal nach 2012 hielt Joachim Gauck die Festrede beim Benefizabend des Dreikönigsvereins Neubrandenburg. Der Altbundespräsident fand gewohnt klare Worte.

Rund 530 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur haben am traditionellen Benefiz-Abend des Neubrandenburger Dreikönigsvereins teilgenommen. Festredner der Gala-Veranstaltung war in diesem Jahr der frühere Bundespräsident Joachim Gauck, der auch auf den seit fast drei Jahren dauernden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine einging. Dem überfallenen Opfer müsse nicht nur mit Gebeten, sondern auch mit Waffen geholfen werden, um sich gegen den Angreifer zu wehren. 

Der Altbundespräsident sprach vom “Kriegsbrandstifter im Kreml“, der grundlos ein Nachbarvolk überfallen habe, weil sein imperiales Denken ihm zugeraunt habe, dass er es haben müsse. Er erinnerte auch daran, dass einst das Nazi-Regime nur durch die Waffen und Soldaten der Alliierten beendet worden sei. Deutschland sei letztlich nur durch die Niederlage zu sich gekommen und vernünftig geworden. “Waffe ist nicht gleich Waffe. Ohne die Waffen der Alliierten würde heute in ganz Europa die Hakenkreuzflagge wehen”, so der 84-Jährige. 

Zum traditionellen Benefiz-Abend des Dreikönigsvereins Neubrandenburg kamen auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Hamburgs Erzbischof Stefan Heße. Der 1991 gegründete Dreikönigsverein fühlt sich nach eigenen Angaben der christlichen Tradition verpflichtet und ist zugleich offen für alle Menschen. 

“Leuchtendes Beispiel”

Schwesig (SPD) bezeichnete den Benefiz-Abend als gute Tradition in Neubrandenburg und in MV. “Er ist ein leuchtendes Beispiel für Engagement, Mitmenschlichkeit und Zusammenhalt”, so die Ministerpräsidentin. 

Der Dreikönigsverein verkündete auch das Ergebnis seiner Spendensammlung: Es kam demnach ein Betrag von insgesamt 65.000 Euro zusammen. Der Großteil des Geldes fließe in die Hospizarbeit des Vereins, der eine stationäres Hospiz in Neubrandenburg betreibt und mobile Hospizarbeit mit ehrenamtlichen Vereinsmitgliedern anbietet. 

“Wir danken jedem Spender, der uns hilft, unsere Aufgaben im Sinne der Menschlichkeit zu erfüllen. Uns ist bewusst, dass es den Bürgern und den Unternehmen gerade in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht immer leichtfällt, Geld zu spenden”, sagte Vereinsgeschäftsführer Markus Bitto. Er sprach von einem sehr guten Spendenergebnis.

Gedenken an Rainer Prachtl

Am 12. Oktober 2024 war der langjährige Vorsitzende des Vereins und ehemalige Landtagspräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Rainer Prachtl (CDU), im Alter von 74 Jahren unerwartet gestorben. Der Katholik hatte den Verein zusammen mit anderen christlich und humanistisch geprägten Menschen gegründet. Prachtl wurde im November mit einem Staatsakt geehrt. 

Schwesig sagte: “Er war ein Mann, der Mecklenburg-Vorpommern politisch geprägt hat. Er war sozial engagiert und hat sich für das Wohl anderer Menschen und unserer Gesellschaft eingesetzt.” In Neubrandenburg habe er mit seiner Arbeit im Dreikönigsverein tiefe Spuren hinterlassen – als Mitbegründer, als Gesicht und Stimme nach außen. Sein Tod sei ein großer Verlust.

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