Naturgefahren nehmen zu, doch die Feuerwehr kann nicht überall zur gleichen Zeit sein. Was bedeutet das?
Die Menschen in Deutschland sollten sich nach Auffassung des Feuerwehrverbands besser auf Naturkatastrophen vorbereiten. “Die Bevölkerung muss sich wieder mehr selbst helfen”, sagte Verbandspräsident Karl-Heinz Banse der Deutschen Presse-Agentur. Es habe zuletzt viele Hochwasser gegeben. “Die Feuerwehr kann nicht überall gleichzeitig sein. Es gibt dann Leute, die schimpfen, warum warst du nicht bei mir, beim Nachbarn aber schon”, sagte Banse. Die Einsatzkräfte müssten Prioritäten setzen.
“Viele Einsätze wären gar nicht erforderlich, wenn sich die Leute besser vorbereiten würden”, sagte der Verbandschef. Anwohner an Flüssen hätten zum Beispiel in der Vergangenheit Pumpen und Sandsäcke zu Hause gehabt. Es habe auch Bretter gegeben, um Türen und Fenster vor Wasser zu schützen. “Heute habe ich bei vielen das Gefühl, sie kümmern sich nicht. Sie wählen die 112, und die Feuerwehr macht das dann schon.” Das sei gar nicht möglich.
Schutz vor Katastrophen in Klassenzimmer bringen
Der Feuerwehrverband fordert auch vor diesem Hintergrund, dass der Bevölkerungsschutz mehr im Unterricht thematisiert werden müsse. Feuerwehren fahren bereits vielfach zur Brandschutzaufklärung an Schulen. Schüler und Schülerinnen lernen dabei das Verhalten bei Naturgefahren wie Hochwasser, Bränden oder Erdbeben. “Wir gehen sogar in Altenheime”, sagte Banse. Bei der Aufklärung gehe es auch darum, was Sirenen-Alarm bedeutet.
Forderung nach Sonderprogramm für bessere Ausrüstung
Mit Blick auf die Ausrüstung bei Hochwasser und Waldbränden forderte Banse mehr Geld vom Bund. “Es muss ein Sonderprogramm für den Bevölkerungsschutz geben.” Eine Größenordnung nannte er nicht. “Wir müssen überlegen, was jetzt wichtig ist. Haben wir mehr Vegetationsbrände? Haben wir mehr Hochwasser?” Entsprechend müsse Technik angeschafft werden. Laut Banse geht es dabei zum Beispiel um Einsatzfahrzeuge, die bei Waldbränden durchs Gelände fahren könnten, um an den Brandherd zu kommen.