Der “Polizeiruf: Jenseits des Rechts” führt in die Amateurpornoszene. Über allem schwebt allerdings ein rechtliches Problem.
Ihr neuer Einsatz führt – auch – in die Münchner Amateurpornoszene: Im “Polizeiruf: Jenseits des Rechts” (29.12., 20:15 Uhr, das Erste) müssen Kriminalhauptkommissarin Cris Blohm (Johanna Wokalek, 49) und Dennis Eden (Stephan Zinner, 50) den Tod von “Lucky” (Florian Geißelmann, geb. 2004) in seinem Wohnwagen im Atelierpark aufklären.
Darum geht’s in “Polizeiruf: Jenseits des Rechts”
Amateurpornodarsteller Lukas “Lucky” Bärwein wird tot aufgefunden. Seine Freundin Mia (Emma Preisendanz, geb. 2002), die Tochter des bekannten Münchner Unternehmers Ralph Horschalek (Martin Rapold, 51), ist geschockt – ihr Vater und ihre Influencer-Schwester Sasha Horschalek (Falka Klare) sind um den guten Ruf besorgt.
Dann wird Kommissarin Blohm von der Laboranalytikerin Franca Ambacher (Jule Gartzke, geb. 1970) eine DNA-Information zugespielt, die zum Täter führen könnte, die sie wegen juristischer Fallstricke aber nicht verwenden darf. Im Alleingang geht sie dem dringenden Tatverdacht trotzdem nach…
Lohnt sich das Einschalten?
Von der Grundidee her auf jeden Fall. “Wie so oft kam die Inspiration für das Drehbuch aus der Wirklichkeit: Bei Recherchen zum Thema DNA-Spuren stieß ich auf die erstaunliche Tatsache, dass erfahrene Labor-AnalystInnnen auf einen Blick mehr Informationen sehen können, als sie der Polizei verraten dürfen. Das passiert zwar nur in extrem seltenen Ausnahmefällen, aber gerade dann sind die deutschen Gesetze streng”, erklärt Drehbuchautor Tobias Kniebe. Auf diese Weise habe er auf einmal den “Gewissenskonflikt einer DNA-Expertin” vor sich gesehen, die dann auch die Kommissarin in ihr Dilemma einweihe. “Schon bewegt sich die ganze Ermittlung jenseits des Rechts – eine denkwürdige und dramatische Nacht lang”, so Kniebe.
Nichtsdestotrotz wirkt der Ermittlungsdruck, der die Kommissarin zu kriminellen Methoden zwingt, in “Polizeiruf: Jenseits des Rechts” etwas konstruiert. Abgesehen davon sind die Szenen aber unterhaltsam inszeniert und gespielt, insbesondere jene in der Villa in einem Münchner Nobelviertel. Außerdem hat der Drehbuchautor einiges an Ermittlungs-Grundwissen in den Film gepackt.
Und die Amateurpornoszene? Die ist in diesem Krimi von Regiestar Dominik Graf nicht dominant, aber auch nicht zu wenig eingeflochten. Seine Premiere mit dem Ermittlerteam Blohm/Eden bezeichnet Graf im Übrigen sehr treffend: “eine Mördersuche, die teilweise als Beinahe-Komödie zu sehen ist, jedoch vor tragischem Hintergrund.”