Prinz Harry scheint der Austritt aus dem britischen Königshaus sehr zugesetzt zu haben. Die neue ZDF-Doku analysiert das Warum und wie es dazu kommen konnte.
Der Name der Dokumentation ist Programm: “Harry – der verlorene Prinz”. Regisseurin Ulrike Grunewald unterstellt dem royalen Aussteiger Ehepaar, Prinz Harry und Herzogin Meghan, vor allem eins: Er hat keine Heimat mehr.
Mit fliegenden Fahnen und großem Bohei verließen sie 2020 das britische Königshaus. Auf der Suche nach Freiheit zogen sie weit weg von zu Hause über den großen Teich. Erst nach Kanada, dann nach Kalifornien. Das Problem: In Britannien war Prinz Harry der beliebteste Royal, in Kalifornien ist er einer von vielen Promis in der Traumfabrik Amerikas.
Der Prinz, der immer nahbar war und ein schelmisches Lachen im Gesicht hatte, wird kaum außerhalb seines Grundstücks gesehen. Nachbarn, die im Zuge der Recherchen für die Dreharbeiten befragt wurden, berichten davon, dass sich das Paar nicht in der Gemeinschaft ihres Wohnortes Montecito integriert. Ihn soll man nur ab und an mit den Hunden sehen, sie geht höchstens mal über den Markt. Zu Festen in der Nachbarschaft oder Zusammenkünften soll man die beiden Royals, die ja so gerne ein Leben außerhalb der Schlossmauern des Palastes führen wollten, nie sehen.
Grunewald geht in ihrer Doku sogar noch einen Schritt weiter. Prinz Harry ließ sich von Meghans Glamourfaktor und Hollywood-Erfahrung täuschen. Das Gras auf der anderen Seite des Atlantiks soll so viel grüner ausgesehen haben, doch die Produktion weist darauf hin, dass es weitaus schwieriger für das Paar sein soll, Geld zu verdienen als sie ursprünglich dachten.
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Die royale Hetzjagd hat Prinz Harrys Image geschadet
Anfangs scheffelten sie noch Millionen, als sie über die liebe Verwandtschaft auf dem Thron herzogen. Eine erfolgreiche Netflix-Doku und Prinz Harrys Memoiren spülten ordentlich Geld in die Kassen. Nur beliebter machte sie diese Hetzjagd nicht. Ihre Beliebtheits-Umfragewerte sind vor allem bei den jungen Menschen im Keller. Doch beliebt zu sein, ist eine wichtige Eigenschaft, wenn man sich sozial engagieren will.
Wie einst Prinz Harrys Mutter. Prinzessin Diana engagierte sich weltweit für Bedürftige. Die Sussexes sahen sich offenbar als legitimer Nachfolger der Prinzessin der Herzen. Doch in sündhaften teuren Designerfummeln nach Nigeria zu reisen und royale Reise zu imitieren, kam laut der ZDF-Doku nicht gut an. Das drückt sich auch auf dem Konto ihrer Wohltätigkeitsorganisation Archewell aus. Wo sie 2021 noch 13 Millionen Dollar an Spenden erhielten, waren es im Jahr 2022 nur noch zwei Millionen.
Prinz Harrys Licht verblasst. Die Geschichten über das Königshaus sind auserzählt und schaden seinem Image. Die Wohltätigkeitsorganisation läuft schleppend. Neue Jobs und eine neue Rolle, wie die, die er im Königshaus innen hatte, sind schwer zu finden. Bei den Invictus Games, seinem Herzensprojekt, ist er auf das Wohlwollen der Austragungsländer angewiesen, denn sie sind teuer. Der Wettbewerb für Kriegsveteranen kostete Deutschland 2023 beispielsweise über 40 Millionen Euro vom Verteidigungsetat.
Prinz Harry hätte im Königshaus als beliebtestes Mitglied der Familie eine tragende Rolle gehabt. Er hätte die Welt ein wenig verändern können. Für gute Zwecke, so wie einst seine Mutter. Doch wer ist dieser Harry, der außer dem Prinzen-Titel in Amerika nur einer von unzähligen Promis ist? Das ist die große Frage, die die ZDF-Doku aufwirft und den Zuschauer mit den Worten: “Die Geschichte des verlorenen Prinzen wird weitergehen. Ende? Ungewiss”.
“Harry – der verlorene Prinz” ist seit dem 3. Dezember in der ZDF Mediathek zu sehen
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