Wärmesohlen sorgen dafür, dass Füße bei einer Winterwanderung oder auf der Skipiste warm bleiben. Welche Modelle es gibt und für welche Schuhe diese sich eignen, klärt der Vergleich.
Des Deutschen liebste Floskel bei schlechtem Wetter ist, dass es keines gibt – nur schlechte Kleidung. Die Binsenweisheit nützt den betroffenen Frostbeulen wenig, wenn sie auf dem Weihnachtsmarkt stehend, traurig in den Glühwein dreinblicken und versuchen, die Kälte mit Alkohol zu kurieren. Das mag zwar kurzweilig helfen, weil dieser in geringen Mengen die Gefäße weitet und so die Durchblutung fördert, aber so eben auch die Unterkühlung beschleunigt, weil der Körper schneller Wärme verliert.
Das bekommen wir besonders an unseren Extremitäten wie den Fingern und Füßen zu spüren. Beide schützen in der kalten Jahreszeit Schuhe, wobei die Füße nur wenige Zentimetern von dem frostigen Boden und Schnee trennen. Trotz dicker Winter- oder Skischuhe kühlen die Füße deshalb schnell aus, beginnend meist bei den Zehen. Und wer sich die schon einmal verkühlt hat, der weiß, wie schmerzhaft es ist, wenn sie wieder auftauen.
Wärmesohlen: Diese Varianten gibt es
Wärmesohlen für die Schuhe sollen das Auskühlen der Füße vermeiden. Ihr Schuh, in den Sie die Sohle legen wollen, bedingt dabei die Wahl, welche Sohle die richtige ist. Zunächst einmal sollten Sie darauf achten, genug Platz im Schuh zu haben. Ist die Sohle zu dick und der Schuh in der Folge zu eng, laufen Sie Gefahr, die Durchblutung im Fuß zu stören. Eingeschlafene Zehen können die Folge sein. Winterstiefel bieten in der Regel genug Platz für eine Wärmesohle. Im Skischuh könnten sie aber Druckpunkte hinterlassen. Ist die Platzfrage geklärt, müssen Sie sich überlegen, ob Sie die Wärmesohlen nur einmal oder mehrfach nutzen wollen.
Einmal-Einlegesohlen sind in der Regel etwas dünner und wärmen die Füße durch eine Oxidation. Der Effekt hält um die acht Stunden an. Sie eignen sich vor allem für sportliche Winteraktivitäten wie Ski oder Snowboarden, weil die Wärmesohlen flacher sind und es hygienischer ist, sie nach einem Skitag zu wechseln. Bei mehrfach benutzbaren Wärmesohlen bietet sich Ihnen die Wahl aus elektrischen Modellen oder Sohlen, die Ihre Füße durch das verwendete Material (wie etwa Schafswolle oder Fleece) wärmen. Die elektrische Variante ist in der Regel etwas dicker. Schauen wir uns die einzelnen Varianten genauer an.
Wärmesohlen aus Wolle
Wenn Sie eine mehrfach nutzbare Wärmesohle suchen, eignet sich diese Einlegesohle von Hey Nature. Sie besteht aus Lammwolle, die laut Hersteller nicht aus Fell, sondern Schurwolle gewonnen wird. Schön: Hey Nature verspricht, dass jedes Tier glücklich weiterleben darf. Sollte Ihnen das Unternehmen bekannt vorkommen, liegt es daran, dass Hey Nature in der Vox-Sendung “Die Höhle der Löwen” mitgemacht hat. Die Sohlen eignen sich für Winter- oder Gummistiefel genauso wie für Sneaker – solange die Schuhe natürlich genug Platz bieten. In einen Ski- oder Snowboardschuh wollen Sie die Einlagen aber nicht packen, da die Füße beim Sport schwitzen, was sich mit der Wolle beißen könnte. Ein Verrutschen der Sohlen verhindert laut Hersteller übrigens deren Latexschaum an der Unterseite.
Synthetische Wärmesohlen
Wenn Wolle nicht das Material Ihrer Wahl ist, weil Sie die Einlagen in sportlichere Schuhe drapieren wollen, sollten Sie auf synthetische Stoffe setzen. Für diesen Zweck geeignet sind die Einlegesohlen von Bergal, die sich explizit an Wanderer und Skifahrer richten. Sie bestehen aus insgesamt fünf Schichten. An der Oberseite befindet sich ein weiches, synthetische Faser. Darunter liegt eine Isolationsschicht, die die Füße vor der Kälte schützen soll. Schlechte Gerüche fernhält laut Hersteller eine darunter liegende Latexschicht mit Aktivkohle. Unter dieser befindet sich noch einmal eine kälteabweisende Aluminiumschicht. Damit die Sohlen in den Schuhen nicht verrutschen, klebt der Hersteller unter diese noch einmal ein rutschfestes Latex.
Einweg-Wärmesohlen für Ski- und Snowboardschuhe
Noch hygienischer und dünner sind Wärmesohlen für die einmalige Benutzung. Sie verzichten auf etwaige Schutzschichten und setzen auf eine chemische Reaktion, die Wärme erzeugt. Das hat zwar den Nachteil, dass die Sohlen nur um die acht Stunden nutzbar sind, das allerdings reicht für eine Wandertour oder einen Skitag in der Regel aus – es sei denn, das Après-Ski geht länger als erwartet. Daneben sind sie auch dünner als mehrfach nutzbare Sohlen, was vor allem in Ski- und Laufschuhen von Vorteil sein kann, weil diese in der Regel eng am Fuß anliegen und weniger Platz als Stiefel bieten. Zu den beliebtesten Wärmesohlen dieser Art gehören die Sohlen der Firma The Heatcompany. Fünf Paare kosten 14,90 Euro, was einem Stückpreis pro Paar von 2,98 Euro entspricht. Sie haben dabei die Wahl zwischen Sohlen, die Sie in den Schuh legen oder solchen, die Sie unter ihre Socken kleben. Wichtig: Sobald die Sohlen einmal an der frischen Luft sind, erwärmen sie sich und das laut Hersteller bis zu acht Stunden.
Elektrische Wärmesohlen
Es gibt auch elektrische Wärmesohlen wie dieses Modell von Bertschat. Sie werden logischerweise vor der Benutzung aufgeladen. Weil sich in ihnen ein Akku befindet, fallen die elektrischen Sohlen in der Regel etwas breiter aus als andere Wärmesohlen. Dafür wärmt das Modell von Bertschat die Füße laut Hersteller bis zu 14 Stunden. Es bietet dabei drei Wärmegrade: niedrig, mittel und hoch. Es ist davon auszugehen, dass sich die Dauer der Heizleistung dabei auf die niedrigste Stufe bezieht. Je stärker sie die elektrischen Wärmesohlen einstellen, desto schneller entladen sie sich auch. Schön: Ihre Schuhe brauchen Sie dafür übrigens nicht ausziehen. Im Lieferumfang enthalten ist eine kleine Fernbedienung, die Sie an Ihrem Schlüsselbund befestigen können. Darüber lassen sich die verschiedenen Wärmegrade einstellen.