Auch im kommenden Jahr dürfte die größte Klinik von Rheinland-Pfalz wieder einen Millionenverlust einfahren – die Verantwortlichen sehen aber eine Trendwende.
Die seit Jahren defizitäre Universitätsmedizin Mainz rechnet 2025 erneut mit einem Millionenverlust. Vor Zinsen und Steuern werde sich der laut Wirtschaftsplan auf etwa 75 Millionen Euro summieren, teilte das rheinland-pfälzische Wissenschafts- und Gesundheitsministerium in Mainz mit.
Damit sei man zwar nach wie vor sehr weit von der angepeilten schwarzen Null entfernt, erklärte Gesundheits- und Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD), der auch Aufsichtsratschef der Unimedizin ist. Es sei aber eine langersehnte Trendwende sichtbar. 2023 belief sich der Verlust der Unimedizin am Ende auf rund 113,6 Millionen Euro, in diesem Jahr wird von einem Minus von etwa 107 Millionen ausgegangen.
Teilentschuldung dürfte entlasten
Es seien erste Ergebnisse der Bemühungen des Neustarts an der einzigen Universitätsklinik von Rheinland-Pfalz erkennbar, sagte der Minister. Die mittelfristige Finanzplanung sehe deutliche Verbesserungen vor, betonte Ralf Kiesslich, Vorstandsvorsitzender der Unimedizin. An dem Ziel einer schwarzen Null vor Zinsen und Steuern im Jahr 2030 werde grundsätzlich festgehalten. Auch Kiesslich sprach von einem langen Weg, der noch vor dem Haus liege, ein Anfang sei jedoch gemacht.
Der Aufsichtsrat hatte den Vorstand aufgefordert, bis zum Jahresende ein Konzept zu erarbeiten, mit dem die Verluste in fünf Jahren auf null gesenkt werden können. Das größte Krankenhaus im Land entlasten dürfte auch die im Regierungsentwurf für den Doppelhaushalt 2025/26 des Landes vorgesehene Teilentschuldung der Universitätsmedizin in Höhe von 400 Millionen Euro. Die Unimedizin ist die größte Beteiligung des Landes Rheinland-Pfalz.