Zwar hat der größte Wasserversorger in MV seit Jahren die Gebühren nicht angehoben – doch diesmal langt er kräftig zu. Begründet wird das mit notwendigen Investitionen und gestiegenen Kosten.
Die Einwohner von Rostock sowie 28 Gemeinden im Landkreis Rostock müssen sich zum 1. Januar auf deutlich höhere Trink- und Abwassergebühren einstellen. Pro Kubikmeter Frischwasser werden künftig 1,83 Euro fällig und damit 49 Cent mehr als bisher. Die Gebühr für einen Kubikmeter Schmutzwasser steigt um 20 Cent auf 2,82 Euro, wie der Warnow-Wasser- und Abwasserverband (WWAV) und das kommunale Unternehmen Nordwasser als größte Wasserversorger in MV mitteilten. Der Tarif gilt vorerst für ein Jahr.
Deutlich steigen werden von 2025 an auch die Grundgebühren von 12,89 Euro auf 16,11 Euro im Monat für Frischwasser und von 9 Euro auf 11,25 Euro für Schmutzwasser. Die Grundgebühren seien seit 2009 und die Kubikmeterpreise seit drei Jahren nicht erhöht worden, hieß es. Für Niederschlagwasser werden zehn Prozent mehr an Gebühren fällig: statt 79 Cent künftig 87 Cent pro Kubikmeter.
Verband: Gebührenerhöhung unumgänglich
Mit Blick auf die Jahreskosten ergebe sich für die im Verbandsgebiet typischen Privathaushalte je nach Wohnen im Ein- oder Mehrparteienhaus eine spürbare Erhöhung im Vergleich zu den bisherigen Gebühren, hieß es in der Mitteilung. Für einen Vier-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus seien dies im Durchschnitt 13 Euro mehr monatlich, eine vierköpfige Familie im Mehrfamilienhaus werde mit rund 7,40 Euro pro Monat mehr belastet.
“In Zeiten allgemein stark steigender Kosten haben wir seit 2022 sämtliche Gebühren für Trink- und Abwasser stabil gehalten. Mit der zum Ende dieses Jahres erfolgten Neu-Kalkulation ist eine Änderung der Gebühren jedoch unumgänglich, um die gesetzlich vorgeschriebene Kostendeckung sicherzustellen”, betonte Katja Gödke, Geschäftsführerin des WWAV.
Die Verbandsversammlung des WWAV hatte zuvor ein Investitionsvolumen für das kommende Jahr in Höhe von 50 Millionen Euro beschlossen. Angesichts der seit 2021 stark gestiegenen Baukosten in Höhe von 35 Prozent hätten die ursprünglichen Investitionspläne aus dem vor vier Jahren entwickelten Ver- und Entsorgungskonzept angepasst werden müssen, sagte Nordwasser-Geschäftsführer Ulf Altmann.