Der SC Freiburg ist seit vier Bundesliga-Spielen ohne Sieg und hat dreimal kein Tor erzielt. Das soll sich gegen Mönchengladbach ändern. Eventuell kommt dafür ein Profi aus Österreich ins Spiel.
Als Julian Schuster über seinen früheren Mitspieler Tim Kleindienst spricht, huscht dem Trainer des SC Freiburg ein Lächeln übers Gesicht. Der kommende Gegner Borussia Mönchengladbach habe “vorne einen drin, den wir mit ausbilden durften”, erklärte Schuster. Der 29 Jahre alte Neu-Nationalspieler, der 2015 als 19-Jähriger zum badischen Fußball-Bundesligisten kam, sich dort aber nicht durchsetzen konnte, sei einer, der gerade einen richtigen Lauf habe.
Vor dem Aufeinandertreffen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Europa Park-Stadion hat Kleindienst, mit dem Schuster als Freiburger Profi vor Jahren selbst noch auf dem Platz stand, in dieser Saison bereits sieben Tore erzielt und auch für die Nationalelf getroffen. Bei den SC-Stürmern geht der Lauf dagegen gerade in die andere Richtung: Seit vier Spielen sind die Breisgauer in der Liga ohne Sieg und haben zuletzt dreimal nicht mehr ins gegnerische Tor getroffen.
Erste schwierige Phase für Schuster
Für Schuster könnte sich daraus die erste schwierige Phase in seinem Premieren-Jahr als Chefcoach entwickeln. Der Übergang nach dem Abschied von Kulttrainer Christian Streich im Sommer zum früheren Freiburger Mittelfeldspieler lief zunächst erfolgreich und überraschend geschmeidig. Nach dem siebten Spieltag stand Freiburg sogar auf dem dritten Tabellenplatz.
Doch zuletzt herrschte eben Flaute, die beim 0:4 bei Borussia Dortmund am vergangenen Samstag ihren Tiefpunkt erreichte. Zudem wird gegen Mönchengladbach neben dem gelb-rot-gesperrten Mittelfeldspieler Patrick Osterhage auch Mittelstürmer Junior Adamu fehlen. Er wurde nach einer Roten Karte in Dortmund für drei Spiele gesperrt. Die Alternative Lucas Höler, der unter Streich noch häufig einen Stammplatz hatte, stand gegen den BVB zwar erstmals in dieser Spielzeit in der Startelf, konnte aber nicht überzeugen.
Gregoritsch erstmals in der Startelf?
Da auch Michael Gregoritsch nach einem Muskelfaserriss im Sommer noch nicht richtig auf Touren gekommen ist, sind die Außenbahnspieler Ritsu Doan (vier Tore) und Vincenzo Grifo (3) die bisher besten Freiburger Torschützen. Doch auch sie zielten zuletzt nicht mehr genau genug.
Bleibt also die Frage, ob Gregoritsch von Schuster eine neue Chance erhält und erstmals unter ihm von Beginn an spielt. Immerhin traf der 30-Jährige für Österreich zuletzt zweimal in der Nations League. “Er kann für das Wochenende auch eine gute Option sein”, sagte Schuster und verwies darauf, dass die Abläufe in der Offensive ein wichtiges Thema im Training waren.
Mit einem Sieg gegen die seit fünf Spielen ungeschlagenen Gladbacher könnte der Tabellensiebte Freiburg, in dessen Kader nach langer Verletzungspause wohl erstmals wieder Mittelfeldspieler Merlin Röhl steht, in der Tabelle an der Elf vom Niederrhein vorbeiziehen und die sportliche Flaute wieder beenden. Die zurückliegenden vier Heimspiele gegen die Borussia endeten allerdings immer unentschieden.
Und dann steht da im Angriff des Gegners eben der gefährliche Kleindienst. “Wir werden alles dafür tun, dass sein Lauf am Wochenende gestoppt wird”, sagte Schuster.