Erst Ufo-Döner, jetzt Ufo-Eis: Der Hype um Fast Food aus der Teigtasche in Form einer fliegenden Untertasse ist ungebrochen. Die neue Kreation im Test.
Eine neue Art von Eis auf den Markt zu bringen, wenn es in Deutschland das erste Mal im Jahr wieder schneit, klingt nach Wahnsinn. Tanja Piazza, Betreiberin von Eis Piazza in Hamburg, hat es trotzdem getan. “Typisches Eis-Wetter haben wir gerade natürlich nicht”, gibt die 49-Jährige zu. Aber sie will auch gar nicht sommerliche Temperaturen nutzen, um ihr neues Produkt an die Leute zu bringen.
Piazza hat sich an einen Hype angehängt, der nur zwei Läden weiter begonnen hat und immer noch anhält. Bei “Mönkey’s Kebab & Fries” an der Mönckebergstraße gibt es seit September ein Fast Food, für das die Kunden Schlange stehen: den Ufo-Döner. Dessen Inhalt wird nicht in einem aufgeschnittenen Fladenbrot serviert, sondern zwischen zwei Scheiben rundes Brot gepresst. So entsteht die Form einer fliegenden Untertasse.
Nun gibt es die Innovation auch mit Eis, Kirschkompott und Pralinen gefüllt. Piazza zeigt dem stern, wie das funktioniert: Sie füllt ein süßliches Brioche-Brot mit einer Kugel Eis und verschiedenen Toppings. Dann kommt das Ganze in eine Presse und wird rundum geschlossen. Die Idee klingt gut. Doch wie schmeckt das?
Nach Ufo-Döner kommt nun das Ufo-Eis
Die Brioche kommt in verschiedenen Farben. Die rosa Variante ist mit Roter Bete gefärbt. Die Eissorte der Wahl ist “Kaiserschmarrn”. Verfeinert wird die Füllung mit einem Löffel Kirschkompott und einer zerbröselten Rocher-Praline. Leider liegt der Teig einen Moment zu lange in der Presse und aus dem Rosa wird ein helles Braun. Beim ersten Bissen überlagern die etwas zu markanten Röstaromen die sanfte Süße des Brotes.
Geschmacklich ist die Brioche sehr dezent. Doch durch die Wärme wird schnell klar, dass die Idee, Eis im Winter zu vermarkten, gar nicht so absurd ist: Das ganze Gefüge erinnert, riecht und schmeckt nach einer Waffel auf dem Weihnachtsmarkt.
Das Konzept an sich ist zwar gut. Die Abstimmung der verschiedenen Geschmäcker braucht noch mehr Feingefühl. Die Sorte “Kaiserschmarrn” verhält sich ebenso dezent auf der Zunge wie die Brioche. Alles wird von dem verbrannten Teig überlagert. Einer Innovation ist das nachzusehen, fertig ist das Ufo-Eis aber noch nicht.
Ufo-Trend kommt aus Asien
Der Ufo-Trend hat seinen Ursprung in Korea, wo “Ufo-Burger”, gefüllt mit Rindfleisch oder Hähnchen, sehr beliebt geworden sind. Von diesem Trend inspiriert, haben Hamburger Unternehmer die Firma “My Ufo GmbH” ins Leben gerufen. Sie entwickelten eine spezielle Presse für die Zubereitung von Döner. Diese Ufo-Pressen bieten sie Gastronomen zum Kauf an. Außerdem stammt von ihnen auch die Idee des “Ufo-Eis”.
Die Kreation kann durchaus funktionieren. Der stern hat Eis Piazza am ersten Tag besucht, an dem die Eis-Variante angeboten wurde. Schneeregen und nasse Kälte sind keine optimalen Bedingungen. Am besten schmeckt Eis aus der Ufo-Waffel wohl mitten in der Adventszeit. Oder einfach, wenn man sowas normalerweise isst: im Sommer.