Früherkennung verbessert die Heilungschancen bei Krebs. Die Krankenkasse AOK registriert, dass mehr Versicherte Termine zur Krebsvorsorge wahrnehmen.
Viele gesetzlich versicherte Menschen in Niedersachsen gehen häufiger zur Krebsvorsorge. Entsprechende Untersuchungen zur Früherkennung von Krebs seien im vergangenen Jahr deutlich öfter wahrgenommen worden, teilte die Krankenkasse AOK in Hannover mit und beruft sich dabei auf eine Analyse von Versichertendaten zusammen mit der Deutschen Krebsgesellschaft. “Das ist eine gute Entwicklung”, sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK Niedersachsen, Jürgen Peter, in einer Mitteilung.
Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau von 2019 verzeichnete die Krankenkasse vor allem bei Darmspiegelungen zur Darmkrebsvorsorge (plus 22,4 Prozent), bei Mammographie-Screenings zur Früherkennung von Brustkrebs (plus 6,1 Prozent) und bei Untersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs (plus 3,4 Prozent) eine größere Nachfrage.
Inanspruchnahme von Hautkrebs-Vorsorge regional verschieden
Auch bei der Teilnahme am Hautkrebs-Screening gehe Niedersachsen beispielhaft voran, sagte AOK-Vorstandsvorsitzender Peter. “Mit einer Quote von rund 40 Prozent in den letzten drei Jahren liegen wir im Vergleich der Bundesländer auf Platz zwei. Damit die Akzeptanz noch besser wird, werden wir weiter zu diesen wichtigen Untersuchungen aufklären und die Menschen dafür sensibilisieren”, sagte er. Die Nachfrage nach Hautkrebs-Screenings, auf die gesetzlich Versicherte ab 35 alle zwei Jahre einen Anspruch haben, ist in Niedersachsen nach Daten der Krankenkasse jedoch regional verschieden.
Jedes Jahr erkranken nach Angaben des niedersächsischen Gesundheitsministeriums etwa 500.000 Menschen in Deutschland an Krebs. Die Hälfte der Patienten stirbt daran. Rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen seien durch eine gesunde Lebensweise vermeidbar, teilte das Ministerium zuletzt mit – etwa indem man nicht raucht, wenig oder gar keinen Alkohol trinkt und ein normales Körpergewicht hat und sich viel bewegt.