Weihnachten ein Fest der Liebe? Nur, wenn genug zu trinken da ist. Diese kuriosen Schnäpse retten das Fest: ob als Geschenk, Rausschmeisser- oder Vergessens-Drink.
Alkohol gehört an Weihnachten dazu. Meistens liegen Wein, Whisky & Co. unter der Tanne oder werden vor, während und nach dem Festmahl gereicht. Das ist häufig auch bitter nötig, denn so schön es sein mag, mit der Familie zu feiern, so anstrengend ist das Fest der Liebe eben auch – wenn man nicht genug zu trinken hat.
Wie wunderbar, dass sich der ein oder andere Tropfen eignet, um sich der Verwandtschaft zu entledigen, wenn die (mal wieder) außerordentliches Sitzfleisch beweist und anfängt, über Politik zu schwadronieren, anstatt die Eintracht der Ruhe zu genießen. Denn sind wir ehrlich, zu Weihnachten sollte man es halten wie im Büro: Über sein Sexleben und Politik redet man nicht. Jedenfalls nicht mit jedem.
Würgengel: Den Stammtisch beruhigen
Was aber tun, wenn besonders mitteilungsbedürftigen Feingeistern die Zunge juckt? Droht der festlich geschmückte Ess- zum Stammtisch umfunktioniert zu werden, müssen schwere Geschütze her – in diesem Fall ein Würgengel. Der Kräuter-Bitter aus Westfalen macht seinem Namen alle Ehre. 40 Umdrehungen lassen zunächst nicht schlimmes vermuten, allerdings sorgen laut Hersteller chinesische Wurzeln für einen “intensiven und scharfen” Geschmack.
Der ist mit Verlaub so unanständig scharf und intensiv, dass er selbst dem Allvater der Unanständigkeit die Hundekrawatte zuschnüren dürfte und so für zwei Minuten weihnachtlichen Frieden sorgt. Falls der Würgengel wider Erwarten seine Wirkung verfehlt, sollten Sie schleunigst zusehen, jedwede Erinnerung ans Fest zu eliminieren.
Absinth: Die grüne Muse für Künstler
Das gelingt am besten mit Absinth. Der Wermutstropfen erlangte durch den Künstler Vincent van Gogh Berühmtheit und rühmt sich damit, eine der höchstprozentigen Spirituosen im Handel zu sein. Der Legende nach schnitt sich der niederländische Maler im Absinthrausch einen Teil seines linken Ohres ab. Passt irgendwie zur weihnachtlichen Politdiskussion.
Ob allerdings die “grüne Fee” der Grund für den Verlust des Hörorgans war oder ein vorangegangener Streit mit seinem Künstlerfreund Paul Gauguin, ist bis heute umstritten. Möglich, dass van Gogh seinen Kumpel schützen wollte und deshalb behauptete, er hätte sich das Ohr selbst abgetrennt. Eine Szenario, das in den meisten Familien wohl bekannt ist. Sei es drum. Wer einen aufbrausenden Künstler beschenken will, der macht mit Absinth nie etwas verkehrt.
Popcorn-Rum: Für Batman vs. Superman
Auf Gin folgt Rum – nicht in dieser Liste, dafür aber in der Liste der Trendgetränke derer, die aus der schwäbischen Einöde hinaus nach Berlin zogen und nun an Weihnachten ihrer Familie mit kosmopolitschem Gelaber auf den Geist gehen. War vor wenigen Jahren noch Gin die Trendspirituose für Weltmänner und -frauen, erfreuen sich immer mehr Genießer an ausgefallenen Rumsorten.
Wenn Sie einen ausgemachten Kinogänger mit einem ganz besonderen Tropfen beglücken wollen, greifen Sie zum Cinecane Popcorn Rum. Eine Spirituose, die nach Popcorn schmeckt, klingt erst mal ungewöhnlich, ist aber ein wahrer Segen für Würgengel- oder Absinth-geplagte Gaumen. Und wenn Hollywood mal wieder einen Griff ins Klo wagt und Batman gegen Superman kämpfen lässt, dann ist jeder Filmfan froh, flüssiges statt festem Popcorn zur Hand zu haben.
Writers Tears: Der Whisky für Texter
Writer’s Tears DOUBLE OAK Irish Whisky
“Karla Kolumna war mein größtes Vorbild, deshalb wollte ich Journalist:in werden” – ja, wer diesen Satz im Autorenprofil eines Journalisten liest, dem wollen die Tränen kommen. Noch schlimmer wird es nur, wenn sich die Person selbst als “Schreiberling” bezeichnet und kundtut, wie gern er oder sie mit Worten “jongliert”. Kommt Ihnen das “Wording” bekannt vor, befinden Sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in der sogenannten “Journalisten-Bubble”. Kein Ort dieser Welt trieft wohl mehr vor generischem Einklang gepaart mit unbegründeter Selbstüberhöhung.
Bevor dieser Text über Schnaps nun weiter “hochgejazzt” wird, tun Sie sich, Ihren Kollegen und jedem Schnäppchen-Schiller einen Gefallen und verschenken etwas Kreativität in Form des Writers Tears. Das ist ein köstlicher irischer Blend, dessen Wirkung sogar das Redigieren von Agenturtexten, schlechte Bezahlung und aufbrausende Chefredakteure erträglich macht, die auf der Weihnachtsfeier ihre Hand auf dem Oberschenkel der Volontärin vergessen.
Den hat jede Familie: Alter Drecksack
Apropos vergessene Hände auf Oberschenkeln: Wer im Restaurant bei einer jungen Kellnerin mit einem Augenzwinkern einen Pflaumenschnaps bestellt, der ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein alter Drecksack. Ob diese Gattung Men… Mann irgendwann wird aussterben? Wohl eher nicht. Wie sagt man auf der Insel so treffend: “Boys will be Boys.” Was aber viel schöner ist, als eine Kellnerin aus der Fassung zu bringen, ist, einen alten Drecksack aus der Fassung zu bringen. Und das schafft man der Erfahrung nach nur mit einer frechen Portion Schlagfertigkeit. Bevor der Drecksack kontern kann, flößen Sie ihm idealerweise einen Kräuterschnaps ein. Vielleicht hilft ihm das ja, sein Verhalten zu überdenken.
Kurioser Schnaps: Cookie Dough Rum
Genug von Familie, Kollegen, Bossen und anderem nervigen Beiwerk. Weihnachtszeit bedeutet vor allem, ohne Reue auf der Couch zu sitzen und in einer flauschigen Decke eingemummelt einen Pott Cookie-Dough-Eis zu verputzen, während es die Gefährten mit Sauron und Harry, Hermine und Ron mit Sie wissen schon wem aufnehmen oder Karlsson übers Dach fliegt. Für alle Liebhaber des gekühlten Keksteiges gibt es eine flüssige Alternative. Die sollten Sie aber nicht so verschlingen wie den Eisbecher. Leicht angeschickert zu Weihnachten ist trotzdem nicht verkehrt. Sie wissen, was ich meine. Ein frohes Fest.
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