Die USA drängen Israel, das Leiden der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu mindern. Das scheint wenig zu wirken: Die Lage wird eher immer schlimmer, sagt der Chef einer norwegischen Hilfsorganisation.
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ihre Angriffe auf die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen fortgesetzt. In der Stadt Rafah im Süden des Küstenstreifens sowie in den Flüchtlingsvierteln Dschabalija und Beit Lahia im Norden seien zahlreiche Terroristen getötet, Stellungen zerstört und Waffenlager ausgehoben worden. Nach palästinensischen Angaben starben seit Freitag mindestens 35 Menschen. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die Lage im Norden gleiche einem “dystopischen Horrorfilm” und habe sich zuletzt noch verschlimmert, sagte der Chef der norwegischen Hilfsorganisation NRC, Jan Egeland, “Zeit Online”. Bei einem Besuch sei er “durch nicht enden wollende Gebiete mit komplett zerstörten Häusern gefahren”. Dennoch harrten dort immer noch Menschen aus.
Hilfslieferungen würden oft geplündert. Er habe das selbst am Grenzübergang Kerem Schalom erlebt, sagte Egeland. “Vielleicht 100 Männer standen dort mit Stöcken und warteten darauf, die uns folgenden Lastwagen anzuhalten und aufzuspringen.”