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Erdgas: Betreiber: Rügener LNG-Terminal kann Österreich helfen

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Bislang ist das umstrittene Rügener LNG-Terminal kaum ausgelastet. Ändert sich das nach dem Stopp russischer Gaslieferungen an Österreich? Laut Betreiber steht man als Alternative bereit.

Nach dem Stopp russischer Gaslieferungen an Österreich bietet das Rügener Terminal für Flüssigerdgas (LNG) nach Überzeugung der Betreiber eine wichtige Alternative. “Die Terminalkapazitäten stehen also für sofortige Unterstützung bei der österreichischen Energieversorgung zur Verfügung”, erklärte Stephan Knabe, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Regas. Von Rügen aus ließe sich Erdgas “unkompliziert und in wesentlichen Mengen” durch das deutsche und tschechische Gasfernleitungsnetz bis nach Österreich transportieren. Laut Knabe könne rein rechnerisch der gesamte Jahresverbrauch Österreichs, den er mit etwa 75 Terawattstunden angab, allein über das Terminal gedeckt werden.

In der Diskussion um das umstrittene Terminal hatte auch der Bund in der Vergangenheit auf die mögliche Versorgung von Nachbarstaaten verwiesen. Mit dem Stopp der russischen Gaslieferungen an Österreich ist aus Sicht Knabes das Szenario eingetreten, auf das sich auch die deutsche Bundesregierung “dem europäischen Solidaritätsgedanken folgend” eingestellt hat.

Russland stoppte Gaslieferungen am Samstagmorgen

Das Terminal verfüge über eine Einspeisekapazitäten von bis zu 13,5 Milliarden Kubikmetern Erdgas pro Jahr und eine Durchleitungskapazität von 16,6 Gigawattstunden pro Stunde. Damit sei es der größte Einspeisepunkt aller deutschen LNG-Terminals. Bislang ist das Terminal wenig ausgelastet.

Nach einer Vorwarnung von gut zwölf Stunden hatte Russland am Samstagmorgen die Gaslieferungen an Österreich eingestellt. Hintergrund für das abrupte Ende ist ein Rechtsstreit über Lieferunterbrechungen. 

Österreich gehört in der EU neben Ungarn und der Slowakei zu den wenigen Ländern, die auch 2024 Gas von Russland bekommen haben. In Österreich lag der russische Gas-Anteil dieses Jahr durchschnittlich bei 80 Prozent.

Alternative Lieferquellen

Österreichs teilstaatliches Energieunternehmen OMV bereitet sich seit drei Jahren auf dieses Szenario vor. Das alternative Gas soll aus Norwegen, aus eigener Produktion oder in Form von Flüssigerdgas per Schiff über Deutschland oder Italien kommen. Und die Gasspeicher würden mit 95 Terawattstunden den heimischen Bedarf für mehrere Monate decken.

Auch ohne den abrupten Lieferstopp wäre die seit 1968 bestehende Kooperation zwischen Österreich und Russland wohl vor dem Aus gestanden. Ende des Jahres endet der Transitvertrag zur Lieferung von russischem Erdgas über die Pipeline durch die Ukraine und die Slowakei – und er wird voraussichtlich nicht verlängert werden.

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