Der Händler nannte sein Angebot einen “fairen Deal”, zum Geschäft ist es bei “Bares für Rares” dennoch nicht gekommen. Der Verkäufer plant derweil sein Comeback in der Trödelshow.
Da spricht man wohl von einem klassischen Dilemma: Sein Brillantring sei zu schade, um in der Schublade zu liegen und zu wertvoll, um ihn an der Hand zu tragen, findet Frank Stummeier. Aus diesem Grund möchte ihn der 60 Jahre alte Geschäftsführer aus Hameln bei “Bares für Rares” veräußern.
Laut Heide Rezepa-Zabel handelt es sich um einen Bandring in 585er Gold, der mit einem zwei Karat schweren Brillanten besetzt ist. Der Verkäufer hat dazu zwei Expertisen mitgebracht, aus den 70er und aus den 80er Jahren. Die enthalten zwar “salonfähige Schlagworte” jener Zeit wie “lupenrein”, doch über die Qualität des Steins sagen sie wenig aus. Was er genau wert ist, das vermag die Expertin aber nicht mit letzter Gültigkeit zu sagen. Man müsse heute in ein seriöses, unabhängiges Labor gehen, um eine genaue Einschätzung zu bekommen.
“Bares für Rares”: Die Expertise dämpft die Erwartungen
Als sich Horst Lichter nach dem Schätzwert erkundigt, wird es skurril: Ein Diamanthändler habe den Wiederbeschaffungswert des Steins mit rund 30.000 Euro beziffert und ihm in real 17.000 Euro in Aussicht gestellt. Das sieht Rezepa-Zabel allerdings ganz anders: Ohne eine exakte Messung kann sie nicht mehr als 11.000 bis 12.000 Euro in Aussicht stellen. Damit wäre der Verkäufer einverstanden und will sein Glück im Händlerraum versuchen.
Dort erkennt Susanne Steiger sofort die Problematik: Dadurch, dass der Stein in den Ring eingebaut sei, könne man den Randbereich gar nicht richtig beurteilen, so die Händlerin. Am liebsten würde sie den Brillanten einmal austasten, um ein faires Angebot machen zu können.
Trotz dieses Problems bietet Daniel Meyer 6000 Euro, “aus dem Bauch heraus”, wie er sagt. “Damit kommen wir nicht ins Geschäft”, sagt Stummeier. Meyer erhöht sein Gebot auf 8500 und bietet an, die Laboruntersuchung auf seine Kosten zu bezahlen, “und was dabei raus kommt ist mein Problem”. “Das ist ein fairer Deal”, betont Meyer. Doch der Verkäufer lässt sich von seiner Haltung nicht abbringen: “Das kann ich leider nicht annehmen”, sagt er.
Somit muss fürs Erste die Heimreise antreten. Doch er plant schon sein Comeback: “Jetzt lasse ich ein neues Zertifikat machen und komme dann irgendwann wieder.”
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