Rund 20.000 Unternehmen im Land und 112.000 Beschäftigte – das Handwerk sieht sich als Rückgrat der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Die Betriebe fühlen sich von der Politik zu wenig gesehen.
Das Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern fordert von der Politik mehr Aufmerksamkeit für seine Belange. Die Wirtschaftspolitik dürfe sich nicht einseitig auf die Industrie ausrichten, sondern müsse vor allem von Handwerk und Mittelstand aus gedacht werden, fordern die beiden MV-Handwerkskammern in Schwerin und Rostock gemeinsam vor dem Obermeistertag am Samstag in Güstrow.
Eine Forderung ist die Senkung der Steuern und Lohnzusatzkosten unter die Marke von 40 Prozent. Ohne Reformen drohten die Sozialabgaben bis 2035 auf 48 Prozent zu steigen, heißt es. Das gesamte Handwerk brauche überdies niedrigere Strompreise. Weitere Forderungen betreffen unter anderem den Bürokratieabbau und eine bessere Berufsorientierung in den Schulen.
Das Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern hat den Angaben zufolge rund 20.000 Betriebe mit etwa 112.000 Beschäftigten und fast 6.000 Auszubildenden. Die Betriebe erwirtschaften demnach im Land einen jährlichen Umsatz von rund neun Milliarden Euro. Als standorttreue und personalintensive Branche sei das Handwerk besonders auf die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit, die Unterstützung bei Fachkräftesicherung und Innovation sowie auf Kostenentlastung angewiesen, heißt es.