Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) läuft beim Treffen der Jungen Union zu Herbert Grönemeyers Song “Zeit, dass sich was dreht” ein. Doch das gefällt dem Sänger nicht.
Musikstar Herbert Grönemeyer verbietet der CDU, seinen Hit “Zeit, dass sich was dreht” im Wahlkampf für Parteichef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz einzusetzen.
Das bestätigte sein Medienanwalt Christian Schertz der Deutschen Presse-Agentur. Der Fall hat einen konkreten Anlass: Ende Oktober hatte die Junge Union (JU) bei ihrem Treffen in Halle in Sachsen-Anhalt den Grönemeyer-Song während des Einmarschs von Unions-Kanzlerkandidat Merz in den Saal spielen lassen – mit der Ansage: “Begrüßt mit mir den nächsten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland”.STERN PAID 13_23 Interview Herbert Grönemeyer 6.16
Herbert Grönemeyer: Song soll nicht politisch eingesetzt werden
Grönemeyer (“Mensch”, “Männer”) verlangt nach Angaben von Medienanwalt Schertz in einem Schreiben an die CDU und deren Jugendorganisation Junge Union, es zu unterlassen, diesen Song für Wahlwerbezwecke der CDU zu nutzen, öffentlich aufzuführen oder sonst zu verbreiten. Zudem müsse die bisherige Verbreitung im Internet gelöscht werden. Weitere rechtliche Schritte behalte man sich vor.
Grönemeyer, 68, hatte das Lied 2006 auf den Markt gebracht, es wurde damals zur Hymne der Fußball-Weltmeisterschaft. Der Musikstar und der Rapper $oho Bani interpretierten das Lied nach Jahren gemeinsam neu. Der Rap-Remix erschien in diesem Jahr und kletterte während der Fußball-Europameisterschaft in die Charts. Die neue Version wurde während des JU-Treffens gespielt.
Mehrere Medien hatten vor einigen Tagen berichtet, der Rapper habe sich in einer Instagram-Story auch gegen die Verwendung des Songs bei Veranstaltungen mit Merz ausgesprochen.