Der Nationalpark Schwarzwald soll größer werden. Regierungschef Kretschmann verteidigt nun an Ort und Stelle das Vorhaben. Zuvor gab es aus dem Kreis der Kommunen deutliche Kritik.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Pläne zur Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald vor Vertretern betroffener Kommunen und Kreise verteidigt. Die Interessen der Menschen an Ort und Stelle sollten so weit wie möglich berücksichtigt werden, denn der Wald sei ihre Heimat, erklärte der Grünen-Politiker in Baiersbronn (Kreis Freudenstadt) laut Mitteilung des Staatsministeriums.
Kretschmann hatte im Oktober bekanntgegeben, dass die grün-schwarze Koalition sich grundsätzlich geeinigt habe, den Nationalpark auszuweiten. Dabei geht es um einen sogenannten Lückenschluss, um die die beiden Teilstücke des insgesamt 100 Quadratkilometer großen Nationalparks zu verbinden.
Mit Blick auf das Treffen im Nationalparkrat, dem unter anderen elf Vertreter der kommunalen Seite angehören, sagte Kretschmann: “Es war mir wichtig, heute persönlich an der Sitzung teilzunehmen, um den direkten Austausch zur geplanten Erweiterung des Nationalparks zu ermöglichen.”
Das Vorgehen des Landes war zuvor auf deutliche Kritik von betroffenen Gemeinden und Landkreisen gestoßen. Man sei darüber enttäuscht, dass Kommunen an Ort und Stelle nicht einbezogen worden seien, monierte etwa die Gemeinde Forbach.
Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) sagte nach der Sitzung des Nationalparkgremiums, es habe keine negativen Töne gegeben. Das Vorhaben habe nun einen Fahrplan. “Die Tür ist jetzt offen, dass man den Lückenschluss noch in dieser Legislaturperiode hinbekommen kann.” Der Landtag könne nach diesem Szenario Ende 2025 über die Erweiterung entscheiden.
Die Ressortchefin sicherte zu, dass in den nächsten Monaten die Menschen gehört werden. Dabei geht es vor allem um rund 150 Bewohnerinnen und Bewohner des Langenbachtals, das zur Gemeinde Baiersbronn gehört.