Das maritime Konzept im Auftrag der Landesregierung misst der Offshore-Energieerzeugung durch Windräder große Bedeutung bei. Der Branchenverband fordert die nächsten Schritte.
Das neue maritime Zukunftskonzept für Mecklenburg-Vorpommern bekommt Beifall von der Windenergie-Lobby. Andree Iffländer vom WindEnergy Network erklärte, das Konzept eines Expertenbeirats gebe der Offshore-Branche Rückenwind. Das Papier gebe der Landesregierung Handlungsempfehlungen und formuliere zentrale Ziele für eine erfolgreiche maritime Industriepolitik.
Nun müssen aus Sicht des Branchenverbandes konkrete Schritte folgen. Vor allem müssten neue Industrieflächen inklusive der erforderlichen Infrastruktur direkt an der Kaikante bereitgestellt werden, so Iffländer. “Dabei sind wir noch zu langsam”, sagte der Vorsitzende des Windenergy Networks. Die Prozesse müssten deutlich beschleunigt werden.
Neue Wertschöpfungsketten
“Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern eine lange maritime Tradition, aber auch eine Zeit großer Umbrüche erlebt”, so Iffländer. Mit der Offshore-Wind-Energie seien vielversprechende Wertschöpfungsketten hinzugekommen mit vielen innovativen mittelständischen Unternehmen und Forschungsinstitutionen.
Mecklenburg-Vorpommern kommt nach Iffländers Worten eine Schlüsselposition für das Gelingen der Energiewende zu – sowohl an Land (Onshore) als auch auf See (Offshore). “Die Ziele, die der Bund gesetzt hat, sind ehrgeizig: 30 Gigawatt Offshore-Wind bis 2030 und 70 Gigawatt bis zum Jahr 2045.” Aktuell seien in Deutschland über 8,5 Gigawatt Offshore-Windenergie in Betrieb, davon 1,35 Gigawatt in der Ostsee. Iffländer forderte in dem Zusammenhang die kurzfristige Ausweisung neuer Windeignungsgebiete, “um unsere Wachstumschancen und Standortvorteile als windreiches Küstenland zu nutzen”.
Ein Zukunftsbeirat aus 21 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft hatte für die MV-Landesregierung ein rund 80-seitigen Zukunftskonzept für die maritime Branche erarbeitet und kürzlich vorgelegt. Die Energiewende samt Wasserstofftechnologien nimmt darin breiten Raum ein.