In Moldau geht am Sonntag die Präsidentschaftswahl in die entscheidende Runde. In einer Stichwahl tritt die pro-europäische Amtsinhaberin Maia Sandu gegen den Kandidaten der russlandfreundlichen Sozialisten, Alexandr Stoianoglo, an. Sandu hatte vor zwei Wochen die erste Runde zwar mit 42 Prozent der Stimmen für sich entschieden, verpasste jedoch die nötige absolute Mehrheit. Stoianoglo war mit 26 Prozent erfolgreicher als ursprünglich erwartet.
Die Stichwahl gilt als richtungsweisend: Sandu will das südosteuropäische Land in die EU führen, ihrem Widersacher schwebt eine Annäherung an Moskau vor. Nach der ersten Runde prangerte Sandu eine russische Einmischung in die Wahl an. Bei einem zeitgleich mit der Wahl stattfindenden Referendum wurde die Verankerung eines angestrebten EU-Beitritts Moldaus in der Verfassung äußerst knapp angenommen.