Der Schauspieler Ray Nicholson, derzeit mit “Smile 2” im Kino, hat einen sehr berühmten Vater – und ein Merkmal von ihm geerbt, das sich bestens für Horrorfilme eignet.
Sein Vater ist eine lebende Legende. Längst in Rente, aber immer noch der Größte. Es gab niemanden, der Hollywood so an die Wand gespielt hat wie Jack Nicholson mit seinen hochgezogenen Augenbrauen und dem Killer-Grinsen. Er gewann drei Oscars, etwa als bester Hauptdarsteller in “Einer flog über das Kuckucksnest”, einem Film, der Generationen von Kinogängern nicht mehr losließ. Und nie drehte jemand so schön durch wie Nicholson als Jack Torrance in “The Shining”, dem, da sind die Kritiker sich einig, besten Horrorfilm aller Zeiten. Irre!
Klar, dass jemand wie Parker Finn sagt: “Jack Nicholson ist einer meiner Lieblingsschauspieler aller Zeiten.” Finn ist Regisseur, er hat auch einen Horrorfilm gedreht, “Smile 2”, der jetzt im Kino zu sehen ist – und der für ihn auch an “eine Hommage” an Jack Nicholson sei, so Finn: “Ich glaube, dass ich immer versuche, auf ‘The Shining’ zu verweisen”, sagt er. Das ist ihm in diesem Fall besonders gut gelungen, weil er die Hauptrolle mit Ray Nicholson besetzt hat, dem Sohn seines Idols. “Ray hat für diese Rolle vorgesprochen. Sein Lächeln ließ mich sofort denken: Oh mein Gott, es ist so, als würde ich einen jungen Jack ansehen.”
Haben gut lachen: Jack Nicholson, inzwischen 87, und sein Sohn Ray 2023 bei einem Heimspiel der Los Angeles Lakers
© Marcio Jose Sanchez
Ray Nicholson galt bisher als hübsches Nepo-Baby, das dank seines Nachnamens zu Filmrollen gekommen ist. Nun aber stellen alle die Bilder des grinsenden Jack Nicholson in “The Shining” und des grinsenden Ray Nicholson in “Smile 2” nebeneinander, und seither ist Ray der It-Boy unter den Nepo-Babys – voll angesagt!
“Was mich beeindruckt hat, war, wie gut er in die bösartige, aber charmante Rolle schlüpfen konnte, die er in dem Film spielt”, so Regisseur Finn. In “Smile 2” geht es um den Pop-Megastar Skye Riley, deren Leben komplett ins Wanken gerät, als eine böse Macht die Gestalt ihres früheren Partners Paul annimmt und sie verfolgt. Ray Nicholson ist Paul, der Film läuft seit ein paar Tagen erfolgreich in deutschen Kinos.
“Wir sind sehr unterschiedliche Menschen”, sagt Ray Nicholson
Er habe die Grinse- Szenen in einer einzigen Einstellung gedreht, erzählte Ray Nicholson jetzt dem Filmmagazin “Deadline”. Schließlich hatte er das beste Vorbild: Er habe seinen Filmstar-Vater sein Leben lang beobachtet und sich Notizen gemacht, wie der auftrat. “Wir sind sehr unterschiedliche Menschen”, so Ray, aber: “Er ist meine Inspiration. Ich habe ihn studiert, so habe ich gelernt, ein Mensch zu sein. Also ähneln wir uns natürlich.”
Kürzlich bei der Premiere von “Smile 2”: Ray Nicholson, 32
© IMAGO/Avalon.red
Jack Nicholson hat sechs Kinder von fünf verschiedenen Frauen. Ray stammt wie seine Schwester Lorraine von der Schauspielerin Rebecca Broussard, mit der Nicholson von 1989 bis 1994 zusammen war. Was sollte bei den Eltern aus den Kindern werden? Auch Lorraine ist Schauspielerin. Ray war mit Diane Kruger in dem Film “Out of the Blue – Gefährliche Lust” zu sehen oder mit Maggie Q. in “Fear the Night”. Er spielte eine der Hauptrollen in der Serie “Panic”, die 2021 bei Amazon Prime herauskam.
Natürlich sind die Fußstapfen seines Vaters übergroß, aber Jack sieht das positiv: “Ich liebe ihn. Er ist auch mein Held.” Dennoch sagte er kürzlich im amerikanischen Frühstücksfernsehen: “Mein Vater und ich reden nicht so viel über die Schauspielerei. Ich denke, es ist wichtig für mich, meinen Weg zu finden”. Aber das ist vermutlich gar nicht so einfach, schließlich ist die Ähnlichkeit kaum zu leugnen. Oder, wie seine Mutter einmal scherzend zu ihm gesagt hat: “Ray, du warst so ein wunderschöner Junge, und dann fingst du an, wie dein Vater auszusehen.”