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Kriminalität: Nach Gewaltverbrechen: Hunderte beim DNA-Massentest

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Eine Obdachlose wird lebensgefährlich verletzt. Mit einem DNA-Massentest wollen die Ermittler den Täter finden. Aber mehr als ein Viertel der Eingeladenen erscheint nicht.

Nach dem mutmaßlichen versuchten Tötungsdelikt an einer Obdachlosen bei Lauda-Königshofen (Main-Tauber-Kreis) werden hunderte DNA-Proben von einer Reihenuntersuchung geprüft. Die Proben werden in ein Labor geschickt und mit den am Tatort gefundenen DNA-Spuren verglichen, sagte ein Polizeisprecher. Dies könne bis Ende das Jahres dauern. Jene Männer, die nicht zu der freiwilligen Reihenuntersuchung erschienen, müssen dem Sprecher zufolge nun mit weiteren Überprüfungen durch die Polizei etwa ihres Alibis rechnen.

600 Männer zur Reihenuntersuchung eingeladen

Zu der DNA-Reihenuntersuchung am vergangenen Wochenende in einer Halle in Unterbalbach, eines Teilorts von Lauda-Königshofen, waren rund 600 Männer eingeladen worden, die in der Umgebung des Tatorts wohnen. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, erschienen mehr als 70 Prozent der Angeschriebenen. Die Teilnahme war freiwillig. Männer, die nicht kamen, müssen den Angaben nach damit rechnen, dass die Polizei auch in ihrem persönlichen Umfeld oder an der Arbeitsstelle ermittelt. In Einzelfällen können nach richterlicher Anordnung DNA-Proben auch zwangsweise erhoben werden. Bis dahin bestehe die Möglichkeit, die Probe direkt beim Kriminalkommissariat Tauberbischofsheim abzugeben, hieß es.

Hoffnung auf DNA-Spuren als Tatnachweis

Das Amtsgericht Mosbach hatte die DNA-Reihenuntersuchung nach dem mutmaßlichen Gewaltverbrechen an einer damals Obdachlosen im Sommer angeordnet. Die heute 62-Jährige war Ende Juli lebensgefährlich verletzt am Sportplatz des Teilorts Unterbalbach gefunden worden. Sie befand sich unter ihrem Einkaufswagen, in dem sie ihre Habe aufbewahrte. Die Frau ist seither querschnittgelähmt. An ihrer Kleidung, an Gegenständen und an der Frau selbst waren DNA-Spuren gefunden worden, von denen sich die Ermittler einen Tatnachweis erhoffen.

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