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Landgericht Münster: Prozess: Bürgermeister bestreitet Bestechungsvorwurf

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Als Bürgermeister in Ostbevern soll er Gelder eines Unternehmers für sein Privathaus erhalten haben. Die Anklage lautet auf Bestechung. Stimmt nicht, lässt er ausrichten.

Im Prozess um Bestechungsvorwürfe gegen den ehemaligen Bürgermeister der Gemeinde Ostbevern haben die beiden Angeklagten die Vorwürfe bestritten. Der ehemalige CDU-Politiker Wolfgang Annen und ein Unternehmer ließen am Mittwoch im Landgericht Münster von ihren Anwälten Erklärungen verlesen. Darin hieß es, dass es die laut Anklage bevorzuge Vergabe eines Grundstücks für den Bau eines Kindergartens an den 50-Jährigen aus Münster im Jahr 2019 nicht gegeben habe. 

Laut Anklage soll der Mann 351.000 Euro für das Grundstück bezahlt haben. Im Gegenzug habe Annen (55), der heute in Hermeskeil in Rheinland-Pfalz lebt, rund 300.000 Euro für den Bau seines Privathauses erhalten.

Annen und der Unternehmer räumten in den Verteidigererklärungen ein, dass es Zahlungen an den damaligen Bürgermeister der Gemeinde im Kreis Warendorf östlich von Münster gegeben habe. Dabei habe es sich aber um ein Privatdarlehen unter Freunden gehandelt, so die Erklärung der beiden. 

Laut Anklage soll die Vergabe des Grundstücks am Rat der Gemeinde Ostbevern vorbei erfolgt sein. Dabei habe der Bürgermeister, der von 2014 bis 2020 im Amt war, die Identität des Münsteraners gegenüber den politischen Gremien verschleiert.

Das Landgericht Münster hat bis Ende November sechs weitere Termine angesetzt. 

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