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Satellitenbilder: Rätsel um reifenbedeckte russische Kriegsflugzeuge scheint gelöst

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Gummireifen auf russischen Flugzeugen stellten Experten im vergangenen Jahr vor Rätsel. Nun äußert sich ein hochrangiger US-Militär zu dem Thema. 

Im Spätsommer 2023 haben Russlands Streitkräfte damit begonnen, einige ihrer Militärflugzeuge mit Gummireifen zu bedecken. Der Grund dafür war lange unklar. Nun liefert ein hochrangiger Angehöriger des US-Militärs möglicherweise die Antwort auf das Rätsel. Laut Schuyler Moore, Technischer Direktor beim Zentralkommando der Vereinigten Staaten (CENTCOM), soll mit der Maßnahme die Zielerfassung moderner Waffen verwirrt werden.

PAID Lage im Kursk-Gebiet IV Reisner 15:07

“Wenn man Reifen auf die Flügel legt, haben viele Computer-Vision-Modelle Schwierigkeiten zu erkennen, dass es sich um ein Flugzeug handelt”, sagte Moore in einer Gesprächsrunde der US-Denkfabrik Center for Strategic and International Studies (CSIS), die auch im Internet übertragen wurde.

Moderne präzisionsgelenkte Munition ist oftmals mit Zielsuchern ausgestattet, die ein Bild ihres Ziels mit einer vorher angelegten Datenbank abgleichen. Doch optische Veränderungen des Zielobjekts können das System täuschen. Deswegen plädiert Moore dafür, die Zielsucher stetig mit Künstlicher Intelligenz zu trainieren, damit sie auf Veränderungen flexibel reagieren können.

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Reifen als Schutzschild vor Drohnen?

Das US-Unternehmen Maxar Technologies hatte im September vergangenen Jahres Satellitenbilder des südrussischen Militärflugplatzes Engels veröffentlicht, auf denen zwei Langstreckenbomber vom Typ Tu-95 zu erkennen sind, deren Tragflächen mit Gummireifen bedeckt sind. Einige Experten spekulierten damals, dass die Reifen als zusätzliche Schutzschicht gegen Drohnenangriffe dienen könnten. Der Flugplatz Engels war Monate zuvor zweimal Ziel ukrainischer Angriffe gewesen.

“Wir glauben, dass es zum Schutz vor Drohnen gedacht ist”, sagte ein NATO-Beamter damals dem Sender CNN. Man wisse allerdings nicht, ob die Maßnahme irgendeine Wirkung habe.

Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst bei n-tv.de

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