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Libanon: 15 Hisbollah-Kämpfer bei israelischem Luftangriff getötet

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Israel beschießt weiter Stellungen im Libanon, erklärt aber, keine Eskalation zu wollen. Derweil bestätigt die Hisbollah, am Freitag in Beirut viele Kämpfer verloren zu haben. 

Nach dem israelischen Luftangriff auf Ziele in Beirut ist die Zahl der Opfer auf 31 gestiegen, darunter auch drei Kinder und sieben Frauen. Die Hisbollah bestätigte, dass auch 15 ihrer Kämpfer unter den Opfern sind, – getötet wurde dabei auch der Kommandeur der Hisbollah-Elite-Einheit Radwan, Ibrahim Akil .

Weiterer wichtiger Hisbollah-Kommandeur unter den Opfern

Nach Angaben des israelischen Armeesprechers Daniel Hagari richtete sich der Angriff gegen Kommandeure, “die an der Planung von Operationen mit Panzerabwehrraketen, Raketenbeschuss und dem geplanten Einmarsch in israelisches Gebiet beteiligt waren”. Demnach planten Akil und die weiteren bei dem Angriff getöteten Hisbollah-Kommandeure einen Angriff auf den Norden Israels, bei dem sie wie die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober “israelische Gemeinden infiltrieren und unschuldige Zivilisten ermorden wollten”.

PAID Interview Hisbollah Chatah 12.22

Außer Akil wurde auch der zu dessen Eliteeinheit gehörende Kommandeur Ahmed Mahmud Wahbi getötet. Wahbi leitete offenbar die militärischen Operationen der Radwan-Einheit zur Unterstützung der Hamas nach dem 7. Oktober.

Israels Armee: Planen keine Eskalation im Libanon

Nach der Tötung von Akil versicherte die israelische Armee am Freitag, dass sie keine Ausweitung des Konflikts im Libanon anstrebe. “Wir zielen nicht auf eine breite Eskalation in der Region ab”, sagte Armeesprecher Hagari vor Journalisten. Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant schrieb unterdessen im Onlinedienst X, die “Feinde” Israels hätten keinen “Zufluchtsort” mehr. LibanonFreitag 20.15

Am Dienstag und Mittwoch waren im Libanon bereits hunderte Pager und Walkie-Talkies der Hisbollah-Miliz gleichzeitig explodiert. Bei den in zwei Wellen erfolgten Explosionen, die Israel zugeschrieben werden, wurden 37 Menschen getötet und fast 3000 weitere verletzt.

Die mit der Hisbollah verbündete Hamas hatte am 7. Oktober vergangenen Jahres den Süden Israels überfallen und damit den Krieg im Gazastreifen ausgelöst. Bei dem beispiellosen Hamas-Großangriff wurden nach israelischen Angaben mindestens 1205 Menschen getötet und 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden im Zuge der israelischen Offensive als Reaktion auf den Angriff bislang mehr als 41.300 Menschen getötet.Lage 200724, # 37 12.59

Seit dem 8. Oktober steht Israels Norden zudem unter Dauerbeschuss seitens der Hisbollah. Israel reagiert auf die Angriffe mit Gegenangriffen im Libanon. Mehrere zehntausend Menschen auf beiden Seiten der Grenze wurden seitdem zu Binnenflüchtlingen.

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