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Messerattacke auf Polizei: Anklage nach Anschlagsplänen auf Synagoge

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Er muss sich wohl vor Gericht verantworten, weil er bei einer Hausdurchsuchung auf einen Polizisten mit Messern losging. Aber hinter dem Fall stecken noch weitaus größere Vorwürfe.

Wollten sie mit Messern eine Synagoge angreifen und Menschen jüdischen Glaubens ermorden? Im Zusammenhang mit mutmaßlichen Anschlagsplänen hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart Anklage gegen einen 25-jährigen Mann erhoben. Die Anklage bezieht sich den Angaben zufolge aber nicht auf die eigentlichen Anschlagspläne, sondern darauf, dass der Mann bei einer Wohnungsdurchsuchung mit Messern auf einen Polizisten losgegangen sein soll. Der Vorwurf lautet deshalb versuchter Totschlag und ein besonders schwerer Fall des tätlichen Angriffs auf Einsatzkräfte. 

Die Ermittlungen wegen der mutmaßlichen Anschlagspläne dauern weiter an, so die Staatsanwaltschaft. Der 25 Jahre alte Mann soll sich mit einem 18-Jährigen aus Weinheim über einen geplanten Messerangriff auf Besucher der Synagoge in Heidelberg ausgetauscht haben. Bei dem 18-Jährigen handelt es sich um einen Deutsch-Türken. Der 25 Jahre alte Mann ist laut Polizei deutscher Staatsangehöriger.

Beamte durchsuchten wegen des Terrorverdachts im Mai die Wohnung des 25-Jährigen in Bad Friedrichshall (Kreis Heilbronn) – sie gingen von der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat aus. Dabei warf der 25-Jährige aus kurzer Distanz ein Messer auf einen 27-jährigen Polizisten, verfehlte ihn aber. Daraufhin ging er mit zwei Messern auf den Beamten los. Dieser konnte den Mann mit Schüssen in Arme und Beine stoppen. Der Angeklagte wurde dabei verletzt, der Beamte blieb unverletzt. 

Der 25-Jährige habe mit seiner Attacke den Tod des Polizisten zumindest billigend in Kauf genommen, so die Staatsanwaltschaft. Die Anklage wurde am Landgericht Heilbronn erhoben.

Bei der Auswertung der bei der Durchsuchung gefundenen Beweismittel waren die Ermittler auf einen Chatverlauf mit dem 18-jährigen Weinheimer gestoßen. Die beiden Männer sollen sich im April über einen möglichen Messerangriff auf die Synagoge ausgetauscht haben. Spezialkräfte durchsuchten daraufhin auch die Wohnung des 18-Jährigen und nahmen ihn fest. Die Behörden hatten damals mitgeteilt, dass die beiden Männer die “Tötung von ein oder mehreren Besuchern beim Angriff auf die Synagoge mit einem anschließenden Märtyrer-Tod” besprochen hätten. Sie hätten sich im Anschluss von Einsatzkräften erschießen lassen wollen. 

 

 

 

 

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