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Klimakrise: Floßsaison im Frankenwald beginnt: Trockenheit als Bedrohung

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Auf Holzstämmen über den Fluss treiben, ringsherum die romantische Landschaft des Frankenwaldes: Floßfahrten in Wallenfels sind äußerst beliebt. Doch die Flößer schlagen Alarm und sehen ihre Tradition bedroht.

Im oberfränkischen Wallenfels geht die Floßsaison auf der Wilden Rodach wieder los – doch Wassermangel bedroht nach Angaben der Flößer diese alte Tradition. Sechs von zwölf geplanten Fahrten habe man im vergangenen Jahr absagen müssen, sagte Andreas Buckreus, Vorsitzender der Flößergemeinschaft Wallenfels im Landkreis Kronach: “Im Sommer war einfach zu wenig Wasser in der Wilden Rodach.”

2020 und 2021 war das Flößen wegen der Corona-Pandemie ganz ausgefallen. Nun seien die finanziellen Reserven ziemlich aufgebracht, sagte Buckreus weiter.

Die geringen Niederschläge und die enorme Hitze hätten in den vergangenen Sommern die Pegelstände im Fluss reduziert. Dank der hohen Niederschläge im März und April sei derzeit genug Wasser in der Wilden Rodach – doch bei einem weiteren trockenen Sommer könne es knapp werden.

Und ausgerechnet in den Sommerferien kommen die meisten Besucher zum Floß fahren. Führt der Fluss zu wenig Wasser, muss man sie enttäuschen und die Tour kurzfristig absagen.

Die Stadt Wallenfels ist überregional bekannt für die Floßfahrten. Von der Einstiegsstelle am Schnappenhammerwehr geht es auf einer Länge von knapp fünf Kilometern flussabwärts durch die romantische Landschaft des Frankenwaldes – planmäßig an zwölf Samstagen pro Jahr, zwischen Mai und September. Eine Fahrt dauere 30 bis 35 Minuten, sagte Buckreus.

Nach Angaben der Flößergemeinschaft steigen jährlich mehrere Tausend Frankenwaldbesucher auf die Holzflöße und bescheren nebenbei dem regionalen Gastgewerbe wichtige Einnahmen.

Auf eine mehr als 700-jährige Geschichte blickt die Flößerei in Wallenfels zurück. Früher diente sie vor allem dem Transport von Bau- und Brennholz über weite Strecken. Dafür band man Baumstämme zusammen und flößte sie von Wallenfels bis in die Niederlande.

Um die Flößerei in Zeiten des Klimawandels zu retten, müsse ein Aufstaubecken gebaut werden, sagte Buckreus. Dort könne Regenwasser gesammelt werden, das dann in der Trockenzeit in den Fluss geleitet wird: “Das könnte zwei bis drei Floßfahrten kompensieren, die sonst wegen Niedrigwasser ausfallen müssten.”

Allerdings müsste ein Rückhaltebecken zunächst vom Wasserwirtschaftsamt Kronach genehmigt werden. Seit 2018 prüft die Behörde, ob und wie ein solches Vorhaben mit dem Hochwasserschutz vereinbar wäre.

“Leider mahlen die Mühlen der Bürokratie langsam”, sagte Buckreus mit Blick auf das langwierige Genehmigungsverfahren. Der Wallenfelser Bürgermeister Jens Korn (CSU) hat sogar eine Petition an den Bayerischen Landtag geschickt, in der er um Unterstützung beim Erhalt der Flößerei bittet.

Flößergemeinschaft Wallenfels

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