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Ökotest: Voller Pestizide und eine ökologische Schande: Warum man von (Früh-)Erdbeeren im Supermarkt die Finger lassen sollte

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Die ersten Erdbeeren gibt es schon zu kaufen, die meisten davon werden aus dem fernen Ausland angekarrt. Das ist vor allem ökologisch bedenklich. Aber das ist nicht das einzige, was Ökotest Bauchschmerzen bereitet. 

Ein Sommer ohne Erdbeeren wäre für viele ein trauriger Sommer. Die roten Süßlinge gehören dazu, wie die Pommes zum Freibadbesuch. Sommer aber ist noch nicht und die meisten Freibäder sind noch geschlossen – einzig die Erdbeeren haben es als erste Vorboten auf wärmere Zeiten schon in die Supermärkte geschafft. Lohnt sich der Kauf? Ökotest berichtet von Bauchschmerzen – das liegt nicht nur an Pestiziden.

Erdbeeren, die es in Deutschland im April zu kaufen gibt, sind meist unter der Sonne Südspaniens gereift und das ausgerechnet in Huelva in Andalusien, wo Wasser ein sehr rares Gut ist. Erdbeeren sind durstig. Der WWF bemisst den Wasserverbrauch auf rund 300 Liter je Kilo. Dazu kommen schlechte Arbeitsbedingungen auf den Feldern.Spanien Erdbeeren 11.59

Erdbeeren aus Spanien ökologisch schwierig

“Menschenrechte zählen auf spanischen Erdbeerfeldern wenig”, schreibt Ökotest und bezieht sich dabei auf Informationen von “Human Rights Impact Assessment”. Obendrauf müssen die Erdbeeren Tausende Kilometer zurücklegen, bis sie es nach Deutschland schaffen. Ökotest meint daher: “Erdbeeren in der Vorsaison lieber nur ausnahmsweise genießen, denn sie tragen einen schweren ökologischen Rucksack.”

Wer trotzdem schon jetzt Heißhunger auf die Früchte hat, dem können die Tester zumindest die von Edeka Bio (7,98 Euro/500 Gramm) und Rewe Bio (4,98 Euro) empfehlen. Beide sind qualitativ “gut”. Insgesamt wurden zehn verschiedene Erdbeer-Angebote ohne und vier mit Bio-Siegel geprüft. Das Ergebnis ist ernüchternd. Bei den Nicht-Bio-Erdbeeren sind nur die günstigen Früchte von Lidl “befriedigend”, für 2,99 Euro gibt es 500 Gramm. Obst und Gemüse richtig waschen 14.40

Nur zwei Produkte sind zu empfehlen

Die restlichen konventionellen Produkte sind bestenfalls “ausreichend”, zwei gerade noch “mangelhaft”. Und zwei Produkte fallen gleich komplett durch den Test. Am unteren Ende des Tableaus finden sich die Erdbeeren von Norma. Die Tester fanden hier gleich sieben verschiedene Pestizide. Bei den Erdbeeren von Aldi Nord waren es vier. Beide Produkte sind damit “ungenügend”.

Hilft der Blick aufs Preisschild, um die guten Erdbeeren von den pestizidbelasteten zu unterscheiden? Eher nicht. Denn zwei teure Bio-Produkte gehen zwar als Testsieger aus dem Vergleich, jedoch sind die beiden weiteren Konkurrenzprodukte aus dieser Kategorie vergleichbar teuer, qualitativ aber nur “befriedigend” beziehungsweise “ausreichend” – und damit keinen Deut besser als viele günstige Erdbeeren.

Den kompletten Vergleich finden Sie auf oekotest.de

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