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Erzgebirgskreis: Uranbergbau-Sanierung: Letzte Schachtverwahrung

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Seit Jahrzehnten werden in Sachsen und Thüringen die Altlasten des Uranbergbaus saniert. Zum Abschluss der Arbeiten unter Tage werden alte Schächte dann versiegelt – ähnlich einem Korken auf der Flasche.

Mit einem zehn Meter hohen Beton-Pfropfen wird diesen Donnerstag der Schacht 208 aus dem früheren Uranbergbau in Bad Schlema (Erzgebirgskreis) verschlossen. Nach Angaben des Bergbausanierers Wismut handelt es sich um den letzten derartigen Tagesschacht, der im Rahmen der jahrzehntelangen Altlastensanierung in Sachsen und Thüringen verwahrt wird. Dazu sind rund 850 Kubikmeter Beton nötig – so viel wie etwa 100 große Betonmischer transportieren können. Weil verhindert werden müsse, dass der Beton zwischendurch aushärte, werde das Material ohne Unterbrechung im Laufe des Tages in die Tiefe gepumpt, sagte Wismut-Sprecher Frank Wolf.

Schacht 208 wurde um 1950 angelegt, habe aber nur einige Jahre zur Förderung von Uranerz und dem Einfahren der Belegschaft ins Bergwerk gedient, sagte der zuständige Markscheider Olaf Wallner. Anfang der 60er Jahre sei er erweitert und bis 1990 für die Ableitung von Luft aus dem Bergwerk genutzt worden. Im Grubenfeld Schlema-Alberoda wurden nach Wismut-Angaben von 1946 bis 1991 rund 80.000 Tonnen Uran gefördert – für Atomwaffen und Kernkraftwerke in der Sowjetunion.

Den Experten zufolge wird es knapp 50 Tage dauern, bis der neue Betonkörper in 40 Metern Tiefe ausgehärtet ist. Danach sollen der restliche Schacht bis zur Oberfläche verfüllt und das Fördergerüst auf dem Toelleberg abgerissen werden. Mit eingebaut werden Kontrollrohre, um das Wasser in der gefluteten Grube unter dem Betonverschluss weiterhin überwachen zu können. Auch wenn der Schacht verschlossen ist, muss das Wasser aus den Gruben weiter abgepumpt und gereinigt werden – die Fachleute sprechen von einer Langzeitaufgabe bei der Sanierung.

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