Heinz Florian Oertel war schon zu DDR-Zeiten eine Legende als Sport-Reporter – dabei machte er weit mehr. Nun ist er im Alter von 95 Jahren gestorben.
Heinz Florian Oertel ist tot. Der bekannteste DDR-Sportjournalist starb bereits am 27. März in Berlin. Das bestätigte am Mittwoch seine Familie der Deutschen Presse-Agentur. Zuerst hatte die “Bild” berichtet. Oertel wurde 95 Jahre alt.
PAID Interview Delling 15.00Der Fernseh- und Hörfunkjournalist, der 1981 in Leipzig promoviert hatte, berichtete unter anderen von 17 Olympischen Spielen und acht Fußball-Weltmeisterschaften. Er galt als Multitalent des Sprechens, nahm seine Zuhörer mit in sein Gefühlsleben. Oertel verfügte über ein großes Fach- und Allgemeinwissen, war nicht nur auf den Sport fixiert. Er war als Moderator von Fernsehsendungen wie “Ein Kessel Buntes” tätig und führte auch durch Sendungen in Radio und Fernsehen wie “He, he, he – Sport an der Spree”, “Schlager einer großen Stadt” und “Porträt per Telefon”.
Heinz Florian Oertel mehr als ein Sport-Reporter
Sein “Waldemar, Waldemar!” hatte den Reporter mit der hohen Stirn und der blumigen Sprache für immer berühmt gemacht: Mit drei prägnanten Sätzen in neun Sekunden setzte sich Oertel am 1. August 1980 – ungewollt und ungeahnt – selbst ein Denkmal. “Liebe junge Väter oder angehende – haben Sie Mut! Nennen Sie Ihre Neuankömmlinge des heutigen Tages ruhig Waldemar! Waldemar ist da!” Zum zweiten Mal nach 1976 kommentierte der gebürtige Lausitzer in Moskau das olympischen Goldrennen von Marathonläufer Waldemar Cierpinski.FS Das sind die deutschen Medaillengewinner von Tokio 16.02
Nach der Wende kommentierte Oertel im Dezember 1989 für den Südwestfunk das Bundesligaspiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Köln. Er war Autor und Herausgeber zahlreicher Olympia-Bücher und unterrichtete an Hochschulen in Ost und West.
Weitere Quelle:“Bild.de”.