Bis zu 4,4 Millionen Dollar hat Donald Trump mit der ersten Auflage seiner skurrilen Sammelkarten verdient. Kein Wunder, dass er nun nachlegt. Die Motive sind nicht weniger protzig als letztes Mal.
Es sind Motive, wie man sie eher von B-Movie-Plakaten oder Karikaturen erwartet: Donald Trump hebt theatralisch die Liberty-Bell an, spielt im Elvis-Aufzug Gitarre auf einem Motorrad und gibt sich als König. Doch die kitschigen Motive sollen sich nicht über den Ex-Präsidenten und sein großes Ego amüsieren – sondern stammen von Trump selbst.
Sammelkarten, das verbindet man in Deutschland am ehesten mit Pokémon und in den USA mit Baseball. Im politischen Bereich haben sie bis Dezember keine Rolle gespielt. Dann brachte Donald Trump eine Sammlung digitaler Sammelkarten heraus. Doch obwohl er wegen der Motive viel Spott erhielt, waren die Karten aus seiner Sicht “ein voller Erfolg”, erklärte Trump gestern Abend bei seinem Netzwerk Truth Social. Der Anlass: Er hatte eine zweite Serie der Karten im Angebot – und sie in wenigen Stunden komplett ausverkauft.
Donald Trump am Grill und als König
Das ist durchaus beachtlich. 46.000 Karten bot Trump auf einer eigenen Webseite an, weitere 1000 einmalige Karten wurden als Bonus für besonders großzügige Käufer zurückgelegt. 99 Dollar verlangte er pro rein digital existierender Karte. Der Verkauf habe knapp 4,6 Millionen Dollar eingebracht, bestätige Donald Trump freudig bei Truth Social.
Schon die erste Auflage wurde wegen der teils absurden Motive belacht. Die zweite Serie steht ihr in nichts nach. Trump zeigt sich als Soldat, als George Washington, in mehreren Elvis-Posen, als König und beim flaggengeschmückten Barbecue. Der Ex-Präsident und erneute Kandidat legt offensichtlich viel Wert darauf, als heroisch und patriotisch gesehen zu werden.
Jede Karte gibt es bis zu zehnmal. Um trotz dieser Beschränkung Tausende Motive bieten zu können, handelt es sich bei den meisten Karten um Standardmotive, bei denen lediglich Details wie eine andere Armhaltung oder eine Kopfbedeckung geändert wurde. Ausnahme sind die 1000 einmaligen Sonderkarten, die man allerdings nur beim Kauf von 100 Karten als Bonus bekommt. Ein zusätzlicher Kaufanreiz: Wer mehr als 47 Karten kauft, darf ein Gala-Diner in Trumps Golfressort Mar-a-Lago besuchen.
Erfolgreiche Vorgängerserie
Die Karten seien als “Sammelgegenstände ausschließlich zum persönlichen Vergnügen” gedacht, betont Trumps seine. Die Webseite betont zudem, dass es sich nicht um eine Wahlkampf-Aktion handle. Und warnt: “Sie sind nicht als Investment gedacht.” Tatsächlich werden die Karten aus der ersten Serie durchaus gehandelt. Bei der NFT-Plattform Opensea werden Hunderte der Karten angeboten. Die Verkaufspreise schwanken zwar, alle verkauften erzielten aber mindestens das Doppelte des Originalpreises. Manche brachten sogar über 1000 Dollar ein.
Wie viel Geld Trump mit den Karten bisher verdiente, ist nicht genau bekannt. Laut einem letzte Woche veröffentlichten Finanzbericht waren es letzten Dezember zwischen 100.000 und einer Million Dollar. Weil der Stichtag allerdings auf den Handelstag fiel, ist nicht ganz klar, ob alle Verkäufe in dieser Summer erhalten sind (hier erfahren Sie mehr über den Inhalt des Finanzberichtes). Die erste Auflage hatte 44.000 Karten zum gleichen Preis umfasst.
Quellen:Truth Social, Wahlkampfwebseite, Opensea