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Wand, Dach, Fenster, Heizung: So wird das Haus zum Energiesparhaus

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Wärmer im Winter, kühler im Sommer. Auch ältere Häuser lassen sich heute gut energetisch sanieren, vom Dach bis zur Wärmepumpe im Keller. Ein Überblick über Möglichkeiten, Pflichten, Kosten und Grenzen des Umbaus.

© DesignIt/Wie in der Medizin: Ganzheitlich auf das Haus oder die Wohnung schauen

Die nachträgliche Dämmung von älteren Häusern oder Wohnungen ist mittlerweile eine Wissenschaft für sich. Ob Außenfassade, Fenster Dach oder Keller – die Vielfalt der technischen Möglichkeiten und Materialien ist enorm. Wer mehr als zehn Prozent des Gebäudes energetisch sanieren möchte, muss seit 2020 einen Energieberater konsultieren. Die Beratung erstreckt sich vom ersten Gespräch, über den Gebäudecheck vor Ort bis zum individuellen Sanierungsfahrplan. Die Kosten liegen je nach Hausgröße zwischen 1700 und 2400 Euro. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFAfördert die Beratung mit bis zu 1700 Euro. Wer den Energieberater als sogenannten Baubegleiter bei der Umsetzung beauftragt, bekommt die Hälfte der Begleitungskosten vom BAFA erstattet. Der Baubegleiter überwacht nicht nur die Arbeiten, sondern bescheinigt auch die ordnungsgemäße Durchführung. Nur mit diesen Bescheinigungen gibt es Fördergelder. Einen ersten Eindruck von den Sparmöglichkeiten einer Sanierung gibt der Sanierungskonfigurator des Bundeswirtschaftsministeriums.  

Der Schrecken von Eigenheimbesitzern: Das Gebäude Energie Gesetz GEG

Sie ist ab 2026 in Neubauten verboten: Die Ölheizung.
© Christian Charisius/Etwa ein Drittel des Energieverbrauchs in Deutschland entfallen auf Gebäude, was ungefähr 115 Millionen Tonnen CO2 entspricht. Diese Menge an Treibhausgasen soll um 40 Prozent reduziert werden, um die EU-Klimaschutzziele 2030 zu erreichen. Das GEG setzt seit dem 1. November 2020 die EU-Vorgaben in nationales Recht um. Es legt für Neubauten und bestehende Gebäude die Dämmung, die Heizungs- und Klimatechnik sowie den Anteil an regenerativen Energien zum Heizen und Kühlen fest.

Während Neubauten heute ohnehin energetisch und nachhaltig geplant werden, fordert das GEG vor allem die Sanierung von Bestandsbauten. Im Fokus stehen dabei Öl- und Gas-Heizungen. Grundsätzlich gilt: Ist eine Heizung älter als 30 Jahre und arbeitet nach dem Prinzip der Konstanttemperaturtechnik, muss sie ausgetauscht werden. Öl- und Gas-Heizungen jüngeren Baujahrs mit Niedrigtemperatur- und Brennwerttechnik können drin bleiben. Wer sich nicht sicher ist, kann seinen Schornsteinfeger fragen. 

Entspannen können sich Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern, die bereits vor Februar 2002 in ihrer Immobile wohnen. Sie sind vom Austausch ihrer Heizungen weitgehend ausgenommen. Wer nach Februar 2002 eine Immobilie erworben oder geerbt hat, muss innerhalb sie von zwei Jahren sanieren, um die Anforderungen des GEG zu erfüllen.  Auch wer über 80 Jahre alt ist muss, Stand 2023,  an seiner selbst genutzten Immobilie nichts ändern. 

Langfristig müssen sich jedoch alle Immobilienbesitzer mit dem Thema Heizung beschäftigen. Spätestens 2045 sollen sämtliche mit fossilen Brennstoffen betriebenen Heizanlagen verschwunden sein. Um von den zum Teil hohen Fördergeldern zu profitieren, sollten Sanierungen nicht zu weit in die Zukunft verschoben werden. Ist der Heizungsaustausch gesetzlich Pflicht, zum Beispiel bei einer Betriebsdauer von über 30 Jahren, gibt es keine Zuschüsse mehr!

Dämmung der AußenwandAußenwanddämmung

Das GEG fordert bei der Außenwanddämmung einen U-Wert von 0,24, was eine Dämmstoffstärke von mindestens 12 – 16 cm entspricht.

Neue Heizungen arbeiten mit deutlich niedrigeren Temperaturen als ihre Vorgängersysteme. Daher ist es bei alten Gebäuden mit der neuen Heizung allein oft nicht getan, ihre Leistung käme im Winter nicht gegen den Wärmeverlust durch schlechte Isolierung an. Ohne Dämmung geht es nicht.

Die Dachisolierung ist nach der Dämmung der Außenwände die Sanierung mit dem größten Effekt. Etwa 30 Prozent der Wärme eines Hauses gehen über die Außenwände verloren. Die Höhe des Wärmeverlustes bestimmt der Aufbau der Wand und die sogenannten Wärmebrücken, baulich bedingte Stellen, über die Wärme besonders gut nach außen abgeleitet wird. Für Eigentümer älterer Häuser der Baujahre 1960 bis 1980 lohnt eine Fassadendämmung immer. Allerdings sind die Kosten wegen der großen Fläche, des Materialbedarfs und der Gerüstarbeiten erheblich. Auch bei weiter steigenden Energiepreisen dürfte es Jahrzehnte dauern, bis die Einsparungen beim Heizen die Investition übersteigen. Eine Außenwanddämmung sollte nicht auf die Einsparungen reduziert werden. Gedämmte Außenwände verbessern das Wohnklima spürbar. Im Winter durch weniger kalte Innenwände, im Sommer durch weniger aufgeheizte. Die Dämmung schützt zudem die Fassade, deren Sanierung, ohnehin irgendwann bei jedem Haus ansteht. Zudem steigert eine gute Dämmung den Wert der Immobilie. Häuser älterer Baujahre mit guter Wärmeisolierung dürften sich künftig besser und zu einem höheren Preis verkaufen lassen als ungedämmte.

Wärmeisolierende FensterSchwachstelle Fenster

Das GEG fordert mindestens einen U-Wert von 1,30, also das Isolierfenster mit zwei Scheiben.

Über die Fenster verliert ein Haus rund 20 Prozent seiner Wärme. Die gute Nachricht: Bei der Verglasung hat sich in den vergangenen Jahren eine Menge getan. Wie gut ein Fenster isoliert, zeigt der U-Wert an. Je kleiner der Wert, desto weniger Wärme dringt über die Fensterfläche nach außen. Der U-Wert liegt bei Einfach­verglasung bei 6, bei Zweifach­verglasung zwischen 1,1 und 1,4 und bei Dreifach­verglasung bei 1,1 und 0,7.

Wie enorm die Auswirkungen einer wärmedämmenden Verglasung sind, zeigt einer Rechnung der Verbraucherzentrale. In dem Szenario beträgt die Innentemperatur 20 Grad Celsius und die Außentemperatur -10 Grad: Bei einem einfach verglasten Fenster wäre die Innenseite des Fensters -1 Grad kalt, bei einer doppelten Isolierung +10 Grad, bei einer Wärmeschutzverglasung +15,7 Grad und bei einer dreifachen Wärmeschutzverglasung +17,3 Grad. Schon durch moderne Fenster lassen sich zwischen 10 und 20 Prozent der Heizkosten einsparen. Der U-Wert bezieht sich auf das gesamte Fenster, nicht nur auf die Verglasung. Für das Fensterglas wird ein U-Wert von 1,10 verlangt. Schöner Nebeneffekt moderner Fenster: eine bessere Lärmdämmung.

Rollladen bringen Dämmung und SicherheitSchotten dicht!

Bei Neubauten gehören Rollladen ins Gesamtkonzept der Gebäudedämmung. Sie erschweren nicht nur die Arbeit von Einbrechern, sie hemmen nach Sonnenuntergang auch effektiv den Wärmeverlust und halten im Sommer den Innenraum kühl. Für Eigenheime und Wohnungen lassen sich Rollladen nachträglich einbauen. Entweder in einem Kasten an oder in der Außenfassade oder, sofern der Platz vorhanden ist, in einem Kasten über dem Fenster im Innenraum. Beides sollte vom Fachbetrieben installiert werden. Außen angebrachte Rollläden haben im Sommer den größeren Kühlungseffekt, weil die Sonne die Fensterscheiben nicht aufheizen kann. Bei innenliegenden Kästen ist die Dämmung wichtig, um Wärmebrücken zu vermeiden. Vorteil von Rollläden: Wenig Aufwand, ausgereifte Technik, mehrfacher Nutzen.

Tür zu! Luftdicht!

Haustüren und Terassentüren können echte Wärme-Ableiter sein. Vor allem wenn sie 30 Jahre und älter sind. Die Dichtungen haben nachgelassen, der Wärmeschutz der Haustür ist zum Beispiel durch alte Glaselemente weit von heutigen Standards entfernt oder durch die Art des Einbaus sind Wärmebrücken entstanden. Wie bei den Fenstern wird auch der Wärmedämmung bei Türen im U-Wert angegeben, genauer in Watt pro Quadratmeter in Kelvin. Der Wert der Wärmedurchlässigkeit drückt aus, wieviel Wärme durch eine beliebige Barriere zwischen zwei Räumen gelangt, wenn der Temperaturunterschied in beiden Räumen 1 Grad Kelvin beträgt. Muss man sich nicht merken, bis auf eines: Je niedriger der U-Wert desto besser die Isolierung.

Unter der alten Verkleidung kommen die Dachsparren zum VorscheinDach unterfüttern

Das GEG fordert bei der Außenwanddämmung einen U-Wert von 0,24, was eine Dämmstoffstärke von mindestens 12 – 16 cm entspricht. Dachflächenfenster müssen einen U-Wert von 1,40 erreichen und über eine Wärmeschutzverglasung verfügen.

Das GEG kennen regelt ebenfalls die Vorgaben bei energetischen Sanierungen von Dach und Dachböden. Über ein ungedämmtes Dach würden bis zu 30 Prozent der Hauswärme entweichen. Betroffen sind vor allem Häuser von 1950 bis 1980 mit ihren nicht ausgebauten Dachböden, Kriechdachböden und Flachdächern. Eine Dachdämmung  von innen ist bereits für rund 40 Euro pro Quadratmeter zu haben und kann von geschicktem Heimwerker selbst durchgeführt werden. Das Material wird dabei zwischen oder auf den Dachsparren aufgebracht. Deutlich teurer und nur vom Dachdecker durchführbar ist die Untersparrenisolierung, bei der das Dach abgedeckt werden muss. Vorteil: Es bleibt viel mehr Platz im Innenraum. Sehr sorgfältig muss bei der Dampfsperre gearbeitet werden. Dampfsperren sind robuste Folien. Sie schützen das Material vor eindringendem Wasserdampf, der beim Kochen, Duschen und selbst beim Atmen entsteht. Wird die Folie nicht 100 Prozent akkurat angebracht, dringt durch die Lücken Wasserdampf und setzt sich im Dämmmaterial fest. Folge: Schimmel.

Kellerdecke dämmenKellerdecke

Das GEG fordert einen U-Wert von 0,50 bei Deckendämmung eines unbeheizten Kellers

Aufwand und Kosten einer Kellerdämmung hängen davon ab, wie er genutzt wird. Ist der Keller unbeheizt und wird nur als Lagerraum verwendet, reicht eine Dämmung der Kellerdecke, damit der Fußboden im Erdgeschoss nicht auskühlt. Ist der Keller ohnehin niedrig, wird er durch die Dämmung endgültig zum “Bückkeller”. Um die volle Kellerhöhe zu erhalten, kann eine Dämmung auch auf dem Fußboden des Erdgeschosses aufgebracht werden. Eine aufwändige Angelegenheit mit Folgekosten. Auch wenn die Dämmung dünn ausfällt, so müssen anschließend alle Türen auf das neue Niveau gebracht werden. Für Küche und Bad sind neue Fliesen notwendig. Wer das tatsächlich in Erwägung zieht, sollte gleich den Einbau einer Fußbodenheizung überlegen. Damit ist die Dämmung nach unten erfüllt und zugleich das von den meisten Wärmepumpen favorisierte Heizkörpersystem.

Kellerdämmung bedeutet ErdarbeitKellerwände

Das GEG fordert einen U-Wert von 0,30 bei Wanddämmung eines unbeheizten Kellers

Bei beheizten Kellern verhindert die Wanddämmung den Wärmeverlust und sorgt für ein besseres Wohnklima. Günstig und einfach ist die Innenraumdämmung. Allerdings hat sie zwei Nachteile: Der Wohnraum wird kleiner und das Risiko einer Schimmelbildung hinter der Dämmung steigt. Schimmel entsteht, wenn die Feuchtigkeit in der Luft an der kältesten Stelle einer Wand kondensiert. Je wärmer die Luft desto mehr Wasser kann sie in Gasform aufnehmen, sinkt die Temperatur schlägt sich der Wasserdampf als Feuchtigkeit nieder. Die Temperatur, bei der das geschieht, wird Taupunkt genannt. Liegt der Taupunkt auf Höhe der Dämmung, schimmelt es. Effektiver, doch deutlich teurer ist die Perimeterdämmung. Dabei wird das Haus rundherum aufgegraben, um die Dämmung aus Polystyrol- oder Polyurethan-Hartschaumplatten anzubringen. Beide verhindern das Eindringen von Feuchtigkeit in die Kellerwände. Lohnender Aufwand für alle, die ihren Keller als zusätzlichen Wohnraum nutzen wollen. Die Kosten gehen allerdings schnell in die Zehntausende Euro. Wer es sich zutraut, kann die Erdarbeiten auch selbst durchführen und viel Geld sparen. Die Kellerdämmung sollte allerdings am Ende der Liste aller anderen energetischen Sanierungen stehen.

Schütt-DämmungGünstig, doch nicht immer möglich: die Einblasdämmung oder Kerndämmung

Bei dieser Form der Dämmung wird loses Dämmmaterial mit einem Schlauch unter Luftdruck in Hohlräume eingefüllt. Solche Hohlräume gibt es bei älteren Häusern viele. In Norddeutschland zum Beispiel bestehen die Außenwände oft aus einer Sandstein-Innenmauer mit einer Klinkerfassade und einem Hohlraum dazwischen. Hohlräume finden sich auch in Schräg- und Flachdächern, dem Dachboden, manchmal auch in den Geschossdecken. Je größer der Hohlraum desto größer die Dämmwirkung. Für eine effektive Dämmung der Außenwand sollte der Hohlraum mindestens drei Zentimeter breit sein. Wo es innerhalb des Hauses keinen Hohlraum gibt, kann oft einer durch eine Verschalung geschaffen werden. Die Einblasdämmung kostet nur ein Drittel gegenüber anderen Dämmtechniken. Nachteil: Gerade bei der teuren Außenfassadendämmung ist sie nicht immer möglich. 

Moderne Heizkörper hochkantHeizkörper austauschen

Das Haus ist gedämmt, deutlich weniger Wärme entweicht nach außen. Zeit die Heizkosten zu senken und die Leistung des Heizkessels nach unten zu drehen. Doch dann wollen die alten Rippenheizkörper nicht mehr richtig warm werden. Die großen alten Heizkörper brauchen viel Wasser, um sich aufzuheizen. Die gesenkte Leistung des Kessels reicht dafür aber nicht mehr aus. Neue Heizkörper benötigen im Schnitt bis zu zwei Drittel weniger Heizwasser für die gleiche Leistung und sie reagieren so zudem viel schneller auf Eingaben am Thermostaten. Wer seine Heizsystem auf Wärmepumpe oder Solarthermie umrüstet, braucht ebenfalls moderne Heizkörper, weil die alten mit den niedrigeren Temperaturen dieser Anlagen nicht zurechtkommen. Positiver Nebeneffekt: Eine neue Raumgestaltung mit Platzgewinn. Die klobigen alten Heizkörper wurden früher direkt in Nischen unter Fenstern platziert. Solche Ecken sind klassische Wärmebrücken, über die besonders viel Wärme nach draußen abgeleitet wird. Erdacht zu einer Zeit, in der Energie nicht viel kostete. Moderne Heizkörper sind deutlich flacher, lassen sich selbst hochkant installieren und werden optisch zu einem Teil der Wand. Zudem sorgen sie für ein angenehmeres Raumklima, da sie Wärme gezielt abstrahlen und nicht wie ihre Vorfahren nur die Luft aufheizen und austrocknen.

Smarte Heizkörper-Thermostate

Auch sie gehören laut GEG künftig zum Standard: Separat programmierbare Thermostate für jedes Zimmer. Das Angebot ist vielfältig und die Installation kann selbst durchgeführt werden. Als Smart-Home-Variante lassen sich die Thermostate sogar per App steuern, selbst von unterwegs oder aus dem Urlaub. So wird aus dem „dummen“ Heizkörper, ein halbwegs schlauer. Sie regeln sich beim Verlassen der Wohnung selbst herunter und etwas vor der Rückkehr wieder hoch, damit die Wohnung bereits beim Eintreffen warm ist. Praktisch für Wohnungen, auch als Mieter. Moderne Heizanlagen für Einfamilienhäuser bringen ohnehin eigene digitale Steueranlagen mit, über die sich die Heizung programmieren lässt.

Keine Zukunft: die Ölheizung
© Patrick Pleul/GEG: Öl und Gas, das war’s

Spätestens seit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes GEG im März 2023 sind Hausbesitzer alarmiert. Auch wenn das ursprünglich geplante generelle Verbot von Öl- und Gasheizungen ab 2024 vom Tisch ist: Wer derzeit noch ein solches Heizsystem im Keller stehen hat, sollte sich perspektivisch mit einem umweltfreundlichen Ersatz vertraut machen. Die Alternativen sind Wärmepumpen, Wärmepumpen-Hybridanlagen mit Öl und Gas, Gas-Heizungen mit Biomethan, Biomasse in Form von Pellets und Fernwärme.

Fernwärme wäre die einfachste Möglichkeit, setzt jedoch einen Anschluss an das Fernwärmenetz voraus. Selbst wenn eine entsprechende Leitung in der Nähe ist, muss sie die nötige Leistung zur Versorgung weiterer Haushalte haben. Derzeit werden nur rund 14 Prozent aller Gebäude in Deutschland mit Fernwärme beheizt. Der Anschluss erfordert Erdbauarbeiten und kann schnell Zehntausend Euro kosten.

Biomasse (Pellets) ist noch erlaubt, aber langfristig keine Option. Die Bundesregierung wird das Verfeuern von Holz unter anderem wegen der Feinstaubbelastung stark begrenzen und solche Anlage kaum mehr fördern. Wärmepumpen sind in Kombination mit einer Solaranlage eine effektive grüne Alternative und die von der Bundesregierung favorisierte.  

Schaubild einer Wärmepumpe
© BuderusGEG favorisiert die Wärmepumpe: Wärme aus der Natur

Die Wärmepumpe ist die derzeit “grünste” Form das Haus zu beheizen. Und sie ist erprobt. In Norwegen heizen von 1000 Haushalten gut 600 mit dieser Technik, in Schweden ist es praktisch die Standard-Heizung für Einfamilienhäuser. Im dicht bebauten Deutschland könnten die großen Wärmetauscher manchem Hausbesitzer und Eigentümergemeinschaften von zum Beispiel alten Reihenhäusern Kopfzerbrechen bereiten. Wärmepumpen beziehen die Wärme entweder aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Welche Quelle geeignet ist, hängt vom Standort des Hauses ab.

So oder so: In den allermeisten Fällen wird ein Wärmetauscher von der Größe einer Gefriertruhe am Haus stehen. Im Tauscher dreht sich ein Ventilator mit einem Geräuschpegel um die 50 Dezibel, was ungefähr leiser Radiomusik entspricht. Lärmempfindliche Menschen nehmen das bereits als störend wahr. Beim Nachbarn dürfen davon nur noch 35 Dezibel ankommen, deswegen ist ein Abstand von der Grundstücksgrenze von drei Metern vorgeschrieben.

Zugleich sollte die Wärmepumpe zwar nah am Haus, jedoch nicht in der Nähe von Schlafzimmern stehen, aber günstig zur verwendeten Energiequelle. Die Leistung der Pumpe muss auf das Gebäude abgestimmt sein. Zu klein dimensioniert wird das Haus nicht warm, zu groß angelegt steigen die Betriebskosten.

Auch wenn die Pumpe ihre Heizenergie aus der Umwelt bezieht, braucht sie für den Betrieb Strom. Eine zwölf Kilowatt Anlage rund 6000 Kilowattstunden pro Jahr schlägt bei einem Strompreis von 40 Cent die Kilowattstunde mit rund 2.400 Euro zu Buche. Wer über die entsprechende Dachfläche verfügt, sollte sich eine stromerzeugende Solaranlage durchrechnen lassen und seinen Strom für die Wärmepumpe selbst erzeugen. Da Wärmepumpen mit deutlich niedrigeren Temperaturen als Öl- und Gas-Heizungen arbeiten, ist ein energetisch saniertes Haus die Grundvoraussetzung. Ansonsten könnte es in kalten Winter drinnen frisch werden oder die Stromrechnung hoch. 

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