Nach der Protestaktion bei der Snooker-WM nimmt die Polizei zwei mutmaßlicher Störer in Gewahrsam. Das Turnier wird mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen fortgesetzt.
Nach der Protestaktion von Klimaaktivisten bei der Snooker-WM hat die Polizei die beiden mutmaßlichen Störer festgenommen. Ein Mann und eine Frau sollten zunächst in Gewahrsam bleiben, hieß es.
Das Turnier in Sheffield wurde unterdessen mit erhöhter Sicherheit und Taschenkontrollen fortgesetzt. Die Polizei kündigte an, den Vorfall vom Montagabend zu untersuchen und gegen die Protestierenden Ermittlungen einzuleiten.
Am dritten Turnierabend war im Crucible Theatre während der Begegnung zwischen Robert Milkins und Joe Perry ein Mann auf einen der beiden Billardtische gesprungen. Aus einem Beutel verteilte er eine orangefarbene, pulverartige Substanz auf dem Tisch. Eine Frau versuchte, auf den anderen Tisch zu gelangen. Dies verhinderte der belgische Schiedsrichter Olivier Marteel jedoch, in dem er die Protestierende festhielt. Die Aktivistengruppe Just Stop Oil hatte online die Verantwortung für die Störaktion übernommen.
“Mit sowas rechnet man nirgends, vor allem nicht hier”, sagte Perry dem Sender BBC. “Ich wusste erst gar nicht, was los ist. Als es dann vorbei war, habe ich versucht mich zu entspannen, aber es war erstmal etwas beunruhigend.” Das Match gegen Milkins sollte am Dienstagabend fortgesetzt werden. “Die Verzögerung ist etwas merkwürdig, aber damit müssen wir klarkommen”, so Perry.
Der ehemalige Geschäftsführer des Snooker-Weltverbands Barry Hearn äußerte sich bestürzt über die Störaktion und sprach sich für harte Strafen aus. “Sie haben überhaupt keine Botschaft rübergebracht, sie stören nur”, sagte Hearn beim Sender BBC 5 Live. “Die Snooker-Spieler sind im Sport- und Unterhaltungsgeschäft. Unser Job ist Unterhaltung. Bitte lasst uns unsere Arbeit machen.”
Zwei Tage zuvor hatten Aktivisten für Tierrechte den Beginn des traditionsreichen Pferderennens Grand National verzögert, als sie die Rennstrecke betraten. Die Gruppe Just Stop Oil hatte bereits versucht, sich während Premier-League-Spielen an Torpfosten zu ketten und war letztes Jahr beim Formel-1-Rennen in Silverstone aufgefallen.