Home » Online-Dating: Warum hinter dem Datingtrend Fizzling vor allem Egoisten und Feiglinge stecken

Online-Dating: Warum hinter dem Datingtrend Fizzling vor allem Egoisten und Feiglinge stecken

Von

Es ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, wenn man beim Dating auf Online-Portalen nach dem Seelenverwandten fahndet. Dabei begegnet einem nicht selten der Datingtrend Fizzling, der mittlerweile das Ghosting ablöst.

Jemand, der schon einmal im Leben online nach dem Traumpartner gesucht hat und ein paar Dates hatte, wird höchstwahrscheinlich schon Ghosting zum Opfer gefallen sein. Als Ghosting bezeichnet man eine Verhaltensweise, bei der das Gegenüber zu feige ist, seinem Datingpartner zu sagen, dass es nicht passt. Anstatt die Datingphase aufzulösen, meldet man sich nie wieder, reagiert nicht mehr auf Nachrichten und Anrufe und taucht ab, bis der andere die Kontaktversuche aufgibt. 

Das Ghosten und seine Bedeutung ist auf dem Datingmarkt verbreitet und bekannt, weshalb die meisten Singles gar nicht mehr nachsetzen, wenn keine Reaktionen und Bemühungen auf dem Smartphone erscheinen. Nun hat sich ein neuer Datingtrend etabliert oder zumindest einen Namen bekommen: das Fizzling.

Das Wort Fizzling stammt aus dem Englischen to fizzle out, was soviel heißt, wie verpuffen. Jemand verpufft mit der Zeit. Er versinkt nicht in einem schwarzen Erdloch und lässt nie wieder von sich hören, wie beim Ghosten, sondern er schleicht sich langsam aus der Beziehung heraus. Das Ziel ist jedoch das Gleiche: Den anderen loswerden wollen. Ohne es ihm zu sagen. 

Der Datingtrend Fizzling ist anfangs schwer zu erkennen

Im Gegensatz zum Ghosten ist dieses Verhalten nicht direkt zu erkennen. Wenn man gefizzlet wird, wird es einem erst nach und nach klar. Der andere lässt den Kontakt einfach abebben, ohne ihn direkt einzustellen. Die Zeitspannen bis zu einer Antwort werden länger, die Antworten kürzer, die Gegenfragen weniger und das Eigenengagement bleibt mit der Zeit ganz aus. Erst nach Tagen, Wochen, sogar Monate sind möglich, merkt das Datingtrendopfer wirklich, dass das Gegenüber den Kontakt nicht mehr möchte. 

Singles sind an das Ghosten gewöhnt und deuten das Verhalten häufig falsch. “Er oder sie hat noch Interesse, schließlich antwortet man ja noch”. Durch dieses gelernte Verhaltensmuster vergeht eine längere Zeitspanne, bis verstanden wird, dass kein Interesse besteht. 

PAID 4_22 Gesund leben Toxische Beziehung 10.05

Die Beziehungsexpertin Rhian Kivits sagte der britischen Nachrichtenseite “The Mirror”, das menschliche Gehirn neige oftmals zu einer Negativverzerrung und negative Situationen wirkten sich weitaus stärker auf die Psyche des Menschen aus. Keine Antwort zu erhalten auf die Frage, was passiert sei und keinen klaren Cut der zwischenmenschlichen Verbindung durch Fizzling zu erhalten, zählt zu diesen Negativerfahrungen. Automatisch zerbrechen Betroffene sich immer wieder den Kopf, ob das Gegenüber das Interesse verloren hat oder eben nicht, weil noch Antworten kommen. Ihre Gedanken werden nachhaltig von einer Problemstellung beschäftigt, die im Kopf des anderen längst klar entschieden ist.

Fizzling nagt am eigenen Selbstwertgefühl

Weiter sagt die Beziehungsexpertin: “Wenn das Dating im Sande verläuft, redet man sich vielleicht ein, dass es passiert sein muss, weil man nicht attraktiv, sexy oder unterhaltsam genug für die andere Person war.”

Solche Gedanken können sich negativ auf das Selbstwertgefühl des Datingtrendopfers auswirken, da es sich selbst zum Problem macht und über seine angeblichen Fehler grübelt. Wenn man das schwindende Engagement wahrnimmt, fragt man sich mitunter, ob man es nicht wert ist, dass sich jemand um einen bemüht.

Beziehungsexpertin Kivits empfindet das Fizzling sogar als wesentlich passiv-aggressiver als das Ghosten. Sie ist der Meinung, dass Fizzler meist einen “unsicheren und egoistischen Charakter haben, weil sie nicht aufrichtig und verantwortungsbewusst genug sind, um zuzugeben, dass sie nicht mehr am Gegenüber interessiert sind.”

Quellen:  Mirror, Express.

+++ Lesen Sie auch +++

Dating Kolumne: Aus dem Nichts ließ er die Hosen runter – beim zweiten Date

Trennung von einem Narzissten: Warum der Abschied viel schwerer ist als bei anderen Beziehungen

Wann hört das auf? Liebeskummer dauert in der Regel ein Jahr an

VERWANDTE BEITRÄGE